Radio Paradiso: Till Mildebrath

Mit Kaffee und Humor früh morgens ans Mikro.

Name: Till Mildebrath
Morgenmoderator seit:
15 Jahren
Sender:
Radio Paradiso (Berlin) 

Der 7-jährige Sohn einer Freundin fragt Sie, was Sie eigentlich so beim Radio machen. Was antworten Sie ihm?

Ich bringe unsere Hörer morgens in den Tag – montags bis freitags von 5 bis 10 Uhr. Außerdem bin ich der Radio Paradiso Schlaumacher und beantworte jeden Tag eine knifflige Frage unserer Hörer, z. B. warum es Sommer- und Winterzeit gibt, welcher Tennisprofi den härtesten Aufschlag hat oder warum man „alles in Butter“ sagt, wenn alles in Ordnung ist.

Ein Tag als Morgenmoderator – wie sieht der aus?

Der Wecker klingelt jeden Morgen viel zu früh, aber wenn ich erst die Beine aus dem Bett habe, freue ich mich auf die Sendung. Sobald ich in der Redaktion angekommen bin, schreibe ich den Wetterbericht und schaue, ob es irgendwo Staus oder Baustellen gibt. Natürlich checke ich die Tageszeitungen und verschiedene Internetportale. Was sind die wichtigsten Themen des Tages? Kurz vor der Sendung setzen sich mein Kollege Jörg Trotzki und ich zusammen und checken die Themen. Jörg ist unser Nachrichtensprecher, ich der Moderator der Sendung. Um 5 Uhr geht unsere Sendung los. Bis 10 Uhr bringen wir die Berliner gut informiert in den Tag.

Direkt nach der Morningshow treffen sich alle Redakteure und Moderatoren zu unserem großen Redaktionsmeeting. Hier werden alle Themen des Tages besprochen. Danach beginnt mein Bürotag. Themen werden aufbereitet, Mails gecheckt, eine Schlaumacherfrage wird beantwortet, das eine oder andere Meeting wartet auf mich und irgendwann freue ich mich auf den Feierabend.

Wenn Ihr Radiosender ein Raumschiff wäre, was wäre dann Ihre Funktion als Besatzungsmitglied? Und warum?

Beam me up, Scotty! Ich denke, ich wäre der, der gebeamt wird, weil ich handwerklich echt zwei linke Hände habe.

Die fünf wichtigsten Eigenschaften für einen guten Morgenmoderator?

Gute Stimme – logisch, einen Blick für die wirklich wichtigen Dinge, Sinn für Humor (vor allem auch gegenüber sich selbst), andere ernst nehmen und zuhören können, immer dran denken: Es läuft gerade der Lieblingssong meiner Hörer.

Ein liebgewonnenes Ritual in Ihrem Beruf?

Kurz vor der Sendung gibt es jeden Tag einen frischen Kaffee aus meiner verschließbaren Starbucks-Tasse (ein Geschenk meiner Frau) und dann geht’s los.

Ein ganz persönlicher Radio-Moment in Ihrem Leben?
(Er muss nicht unbedingt aus der jüngsten Vergangenheit stammen.)

Die gelbe Kaffeetasse zu meiner Morningshow „Till & Co“ – da war ich echt stolz.

Ein Freundin/ein Freund möchte für zwei Wochen nach Berlin kommen. Was soll sie/er hier unbedingt machen? Und was empfiehlt sich Ihres Erachtens gar nicht?

In den Zoo gehen, eine Currywurst bei Krasselt´s am Steglitzer Damm essen, eine Bootstour auf der Spree, ein Konzert in der Waldbühne, ein Glas Schampus im KaDeWe trinken, im Grunewald spazieren gehen, Sushi essen im Kuchi UND einen Berliner Busfahrer fragen, ob er über den Kudamm fährt … Ich glaube, Skifahren ist in Berlin nicht so gut möglich – sonst geht alles.

Ein amerikanischer Bekannter hat gehört, dass es in Berlin keine Sperrstunde gibt. Wo schicken Sie ihn nach 24.00 Uhr hin, um das nächtliche Berlin zu erleben?

Schwarzes Cafe in der Kantstraße: 24 Stunden geöffnet, gutes Essen und ein tolles Publikum.

Was zeichnet einen Hörer von Radio Paradiso aus?

Unsere Hörer sind familiär. Sie verfolgen ihre Ziele sowohl im Job als auch im Privatleben. Sie lieben Musik und sind kulturell interessiert.

Warum sollte die Hauptstadtregion Radio Paradiso hören?

Wenn die Spots mit Witz und Charme geschrieben sind und wenn gute Stimmen sprechen.

Bei welcher Radio-Werbung hören Sie genauer hin?

Bei Spots, die das Berlin-Feeling catchen oder wachrütteln: meist im Bereich Lifestyle oder besondere Angebote.

Was macht die Radiolandschaft in der Hauptstadtregion so reizvoll?

Frei nach Frank Sinatra: If I can make it there – I’ll make it everywhere

Warum und wie bleibt Radio trotz der Konkurrenz durch neue Medien ein wesentliches Kommunikationsmedium?

Radio ist von den Hörern gelernt, Radio macht Spaß, Radio ist schnell und Radio bietet dem Hörer nach wie vor ganz viel Platz für die eigenen Vorstellungen (das berühmte Kino im Kopf).

Drei Songs, die ein echter Radiomacher kennen/spielen/lieben muss?

Simon & Garfunkel: The Sound of Silence
Johnny Cash: Hurt
Queen: Radio Gaga  

Und einer, denn man gern abschaffen könnte?

Einer zum Abschaffen fällt mir nicht ein.

Welches ist die peinlichste CD/MP3 in Ihrer Sammlung?

Ich liebe Shakin’ Stevens – aber peinlich ist mir das nicht.

Was halten Sie für den nächsten Trend aus der Hauptstadt?

E-Mobility – weil ich mir sicher bin, dass wir sonst in den großen Städten die Feinstaubproblematik nicht in den Griff bekommen.

Nennen Sie uns ihren ganz persönlichen musikalischen Geheimtipp aus der Hauptstadtregion?

Berge – die Band einer lieben Kollegin, deutsche Texte, tolle Melodien, hört mal rein.

Ein Ort, den man in Brandenburg unbedingt besucht haben muss?

Die Spargelhöfe rund um Beelitz.