radioBerlin: Djamil Deininger

Schlagfertig in Berlin – der informative Nachmittag

Name: Djamil Deininger
Moderator seit:
09. September 2012 (bei radioBERLIN 88,8)
Sender:
radioBERLIN 88,8

Der 7-jährige Sohn einer Freundin fragt Sie, was Sie eigentlich so beim Radio machen. Was antworten Sie ihm?

Ich bin einer von denen, die mit dir reden, wenn du das Radio anmachst.


Ein Tag als Moderator – wie sieht der aus?

In meinem Fall komme ich mittags ins Funkhaus und dort erst mal in die Kantine und treffe mich dort mit ein paar Kollegen. Das ist wichtig, weil wir uns gerne gegenseitig veräppeln und damit das Gehirn schon mal auf Schlagfertigkeits-Betriebstemperatur kommt. Danach setze ich mich in die Redaktion und bereite zusammen mit meinem Redakteur die Sendung vor. Wir überlegen uns wie wir die Themen des Tages umsetzen wollen. Sei es ein Interview oder Vor-Ort-Berichterstattung oder eine einfache erklärende Moderation oder ein komödiantischer Beitrag etc. Das sind meistens 2 Stunden, in denen wir viele Dinge planen und überlegen – und meist die Hälfte davon wieder verwerfen. 

Wenn Ihr Radiosender ein Raumschiff wäre, was wäre dann Ihre Funktion als Besatzungsmitglied? Und warum?

Ich betrachte mal die Sendung als Raumschiff. In dem Fall wäre ich der Captain. Ohne meine Crewmitglieder ein absolutes Nichts, aber gemeinsam führe ich alle Teile zusammen und bringe uns ans Ziel (in den Feierabend nämlich :) )

Die fünf wichtigsten Eigenschaften für einen guten Moderator?

  1. Unbedingte Liebe zum Medium Radio 
  2. Grundsätzliches Interesse an so ziemlich allen Themenbereichen und damit Lust ständig etwas Neues zu lernen 

  3. Stoische Ruhe auch in Stresssituationen

  4. Teamfähigkeit

  5. Ein großer Wortschatz und Spaß an der eigenen Sprache


Ein liebgewonnenes Ritual in Ihrem Beruf?

Die letzte Zigarette vor der Sendung. Ja es ist ungesund. Alternativ ginge auch ein letzter Kaffee. Wichtig ist, vor Sendungsbeginn noch einmal die Gedanken zu ordnen.

Ein ganz persönlicher Radio-Moment in Ihrem Leben?
(Er muss nicht unbedingt aus der jüngsten Vergangenheit stammen.)

Puh...schwierig. Es gab so viele.....wie wär's hiermit: Ich war etwa 22 Jahre alt und der Sender für den ich zu dieser Zeit gearbeitet habe, ließ eine Party im örtlichen Kurhaus steigen. Ich war zu der Zeit noch relativ frisch im „Profi-Business“. Nach der Party stieg ich in ein Taxi und der Fahrer drehte sich zu mir um und sagte „Du bist der Djamil? Ich hör dich jeden Tag...hab mir dich ganz anders vorgestellt.“ Das war das erste Mal, dass ich gemerkt habe, dass ich nicht nur in einem Studio vor mich hin brabbel, sondern mir „da draußen“ tatsächlich jemand zuhört und Freude daran hat.

Ein Freundin/ein Freund möchte für zwei Wochen nach Berlin kommen. Was soll sie/er hier unbedingt machen? Und was empfiehlt sich Ihres Erachtens gar nicht?

Bisher habe ich immer viel Geschichte empfohlen. So zum Beispiel das alte Stasi-Gefängnis in Hohenschönhausen und natürlich das Regierungsviertel.
 Etwas das in Berlin „gar nicht geht“, habe ich bisher noch nicht entdeckt. In Berlin hat alles für sich seine Daseinsberechtigung. Nur ob man unbedingt im „KaDeWe“ einkaufen muss, wage ich zu bezweifeln.

Ein amerikanischer Bekannter hat gehört, dass es in Berlin keine Sperrstunde gibt. Wo schicken Sie ihn nach 24.00 Uhr hin, um das nächtliche Berlin zu erleben?

Ins „schwarze Café“ in der Kantstraße, gleich um's Eck vom Savignyplatz. Tolles Essen, das beste Bier der Welt und eine Tolle Atmosphäre. Vom Schlipsträger bis zum Sozialpädagogikstudenten fühlen sich hier alle nebeneinander wohl. Besser lässt sich Berlin als soziales Konstrukt kaum beschreiben.

Was zeichnet einen Hörer von radioBerlin 88.8 aus?

Er hat großes Interesse an seiner Stadt und seinem Bezirk. Außerdem sucht er in uns einen unaufgeregten Tagesbegleiter, der bei ihm ist im Großstadtdschungel.

Warum sollte die Hauptstadtregion radioBerlin 88.8 hören?

Kein anderer Sender in Berlin informiert zuverlässiger über alle relevanten Themen der Hauptstadt. Um das auch zu hundert Prozent gewährleisten zu können, gibt es bei radioBERLIN 88.8 jeden Abend zwischen 18 und 19 Uhr eine Tageszusammenfassung. Außerdem sprechen wir jeden Berliner an, also auch die, die zugezogen sind. In unserer Redaktion arbeiten Menschen aus so ziemlich jedem Teil der Bundesrepublik, das heißt, wir sehen die Stadt aus möglichst vielen Blickwinkeln.


Bei welcher Radio-Werbung hören Sie genauer hin?

Immer bei der Werbung für Radiowerbung im Allgemeinen. Ich finde sie überaus lustig und sie zeigen, wozu Radiowerbung im Stande ist, wenn man sie richtig macht.

Was macht die Radiolandschaft in der Hauptstadtregion so reizvoll?

Allein die hohe Dichte an empfangbaren Radiosendern. Das war einer der Hauptgründe für mich in die Hauptstadt zu kommen. Ich wollte mich unter so viel Konkurrenz durchsetzen. Sozusagen mein persönlicher Lebensabschnittswettkampf. :) 

Warum und wie bleibt Radio trotz der Konkurrenz durch neue Medien ein wesentliches Kommunikationsmedium?

Ganz einfach: Das Internet spricht nicht mit mir. Radio ist das persönlichste und nach wie vor schnellste Medium der Welt. RadioBERLIN ist mit seinen Ü-Wagen live vor Ort und damit so nah an allen Themen der Stadt dran und das persönlich. Alle Redakteure und Moderatoren leben ebenfalls in Berlin – WIR nehmen es persönlich.

Drei Songs, die ein echter Radiomacher kennen/spielen/lieben muss?

Puh...schwierig. Als Radiomacher sollte man definitiv MEHR als 3 Songs kennen. Ich gebe ihnen aber gerne mal 3 meiner Favoriten mit:

1. The Doors – The End
;
2. The Who – Won't get fooled again; 

3. Boy – Little Numbers
;
4. Haim – Forever


Okay...das waren 4, aber NUR 3 sind auch schwierig.



Und einer, denn man gern abschaffen könnte?

Abschaffen hingegen könnten wir gerne so ziemlich alles was von Bon Jovi kommt. 

Welches ist die peinlichste CD/MP3 in Ihrer Sammlung?

David Hasslehoff – Looking For Freedom nehme ich an… aber ich steh dazu. 

Was halten Sie für den nächsten Trend aus der Hauptstadt?

Moderne Flughäfen 

Ein Ort, den man in Brandenburg unbedingt besucht haben muss?

Potsdam an sich. Warum? DARUM! Es ist einfach eine schöne Stadt.