Die kulinarische Hauptstadtregion

Berlin boomt und zieht Menschen und Trends von überall an. Das macht sich auch auf den Tellern bemerkbar. Einflüsse von außen bereichern die Berliner Speisekarten – und zwar in einem Tempo, dass man so richtig ins Staunen gerät. Die folgenden für Berlins Kulinarik charakteristischen Beispiele geben einen kleinen Einblick, welche Trends und Welten sich gerade auftun.

Berlin wird „Craft Beer City“

Streng nach Reinheitsgebot oder kreativ mit Aromen? Geschmacksache! Selber Bier brauen liegt in Berlin jedenfalls im Trend. 22 Biermanufakturen sprechen eine eindeutige Sprache – und es werden immer mehr. Sogar große Brauereiketten entwickeln mittlerweile neue Produkte, die an Craft Beer erinnern. Wie sich vom Namen (craft – Handwerk) gut ableiten lässt, werden als Craft Beer handwerklich gebraute Biere bezeichnet, die von kleinen, unabhängigen Brauereien hergestellt werden. Geschmacklich zeichnen sie sich durch großen Nuancenreichtum aus, ähneln aber am ehesten einem Indian Pale Ale.

Streetfood startet durch

Über die ganze Stadt verteilt sprießen Street-Food-Märkte wie Pilze aus dem Boden. So vielfältig wie Berlin, so vielfältig sind auch die Erscheinungsformen der Darbietung. Mal auf einem Parkhausdeck, mal mitten im Park, mal in einer typischen Markthalle. Konkurrenz und Geschäftsbelebung zugleich für Döner und Currywurst. Ein besonders gutes Beispiel: der semi-legale Thaifood-Markt im Preußen Park. Das Prinzip ist einfach: Auf der sogenannten Thai-Wiese trifft sich seit den 90er Jahren samstags und sonntags die thailändische Community, um Neuigkeiten und Köstlichkeiten auszutauschen. Für Neugierige und Freunde thailändischer Küche ein Muss. Bei Sprachhindernissen: einfach draufzeigen und probieren. Wer es kontinentaler bzw. regionaler und wetterunabhängiger mag, dem sei die Kreuzberger Markthalle 9 ans Herz gelegt.

Späti ist Kult

Was wäre das Berliner Nachtleben ohne den Späti an der Ecke! Die Berliner Spätis sind Treffpunkt, Kneipe, und letzte Rettung in einem. Sie sind so kultig und populär, dass es sogar sogenannte Späti-Runs gibt. Späti-Runs funktionieren so: 1. Zum Späti gehen, 2. Ein Bier kaufen, 3. Mit Flasche in der Hand zum nächsten Späti gehen und 4. Das Ganze wieder von vorn. Für Touristen, die aus Ländern stammen, in denen der Alkoholgenuss in der Öffentlichkeit streng verboten ist, ist die Bierflasche in der Hand beim Berlin-Besuch ohnehin obligatorisch.

Hauptstadt der Veganer

Berlin ist die Stadt mit den meisten Veganern und die Stadt mit den meisten Restaurants, die komplett auf tierische Produkte verzichten. Jenseits von Tofu, Soja und Seitan potenziert sich in Berlin die Kochkunst von veganen Köchen aus aller Welt. Um das ganze Angebot erfassen zu können, besucht man am besten ein einschlägiges Portal. Dort sind alle Angebote übersichtlich in einer Karte dargestellt.

Der neueste Trend: Paleo

Wem beim Film „Am Anfang war das Feuer“ von Jean Jacques Annaud das Wasser im Munde zusammenläuft, wird Paleo lieben. Essen wie in der Steinzeit – köstliche Speisen gejagt, gesammelt, zubereitet und aufgetischt von jungen, wilden Köchen. Garantiert frei von Gluten, Getreide, Milchprodukten, Zucker, pflanzlichen Ölen – und allem, was in der guten alten Steinzeit noch nicht zu haben war. Berlin goes Neandertal: Bon appetit!

Die Klassiker

Currywurst und Döner – wo wurd’s erfunden? Ganz klar: in Berlin. Die Klassiker erfreuen sich nach wie vor größter Beliebtheit. Den besten Beweis dafür findet man, wenn man am U-Bahnhof Mehringdamm (Ausgang Finanzamt) aussteigt. Dort befindet sich – fast zu jeder Tageszeit – eine Menschenschlange jeweils vor einem Gemüse-Döner-Laden und einer der bekanntesten Currywurst-Institutionen.

Haute Cuisine

Aber auch echte Gourmets kommen in Berlin auf ihre Kosten: In der neuen Ausgabe eines der bedeutendsten Restaurantführer kommt Berlin auf 20 Restaurants mit einem oder zwei Sternen, sechs Zwei-Sterne-Restaurants und fünf neue Restaurants mit einem Stern. Unterm Strich heißt das: die Hauptstadt hat ganze 14 Sterneköche am Start.

Das Umland der Hauptstadt

„(...) nehmt euch Essen mit, wir fahr’n nach Brandenburg!“ spottete einst Rainald Grebe und untermauerte das gängige Klischee, dass in Brandenburg höchstens Mal irgendwo ein Topf mit Soljanka köchelt. Damit meinte Grebe bestimmt nicht Beelitz zur Spargelzeit, Werder während der Baumblüte oder die zahlreichen Biohöfe in der Toskana des Ostens (auch Uckermark genannt). Spargel, Teltower Rübchen, Streuobstwiesen-Erzeugnisse, Käse und Fleisch – regionale Erzeugnisse aus dem Berliner Umland sind auf den Berliner Wochenmärkten und den saisonalen Speisekarten der Restaurants nicht mehr wegzudenken. Und das ist auch gut so.

Beim Essen, wie beim Radiohören – in Berlin gilt: jeder nach seiner Façon!

Die kulinarischen Gewohnheiten der Bewohner der Hauptstadtregion spiegeln auch gut die Gegebenheiten auf dem Radiomarkt der Hauptstadtregion wider: viele Zielgruppen, fein verästelt und mit ganz individuellen Bedürfnissen und Gewohnheiten. Mediaentscheider sollten wissen: Was ein Restaurantführer für Gourmets ist, sind die Angebote von ARD MEDIA Radio für unterschiedliche Zielgruppen. Mit den Radiokombis für Berlin und Brandenburg lassen sich Zielgruppen – je nach Mediaziel – treffsicher erreichen.