Metropolitan Fitness

Die Berlin-Brandenburger haben auch im Winter die kuriosesten Möglichkeiten sich fit zu halten.

Deutschland im Winter 2015 – ein Land mummelt sich ein. Nur auf eine Region trifft das nicht ganz zu. Die Berlin-Brandenburger haben sich den Sommer über zur Genüge mit Club-Mate und grüner Tee-Brause vollgetrunken. Die Hummeln im Hintern kommen im Winter nicht zur Ruhe. Deswegen lässt die Hauptstadtregion in der kalten Jahreszeit auch keine Gelegenheit ungenutzt, sich auszutoben.

Draußen Schnee – drinnen Schweiß

Wer glaubt, der Berlin-Brandenburger würde seine Vereinsmitgliedsbeiträge im Winter nur aus Großzügigkeit und Nächstenliebe zahlen, hat sich gehörig geschnitten. Die Fitnesscenter quellen über und auch Berliner Trendsportarten wie das Juggern erfreuen sich ungebrochener Beliebtheit – in zahlreichen Indoor-Sporthallen der Stadt kloppen die Mannschaften mit Kunststoffknüppeln aufeinander ein: wie immer muss ein Ball ins Tor. Fans des in Berlin erfundenen Speedmintons machen ebenfalls keine Winterpause. Bei fast 300 km/h Ballgeschwindigkeit kommt den Berlinern ihre Flexibilität zugute.

„Ski Heil!“ in Berlin und Brandenburg

Skier, Snowboard, Winteranzüge: die Hauptstadtregion packt für den Winterurlaub. Um sich auf der Fahrt die Zeit zu vertreiben, muss es nicht gleich das ganze Hörspiel von Herr der Ringe sein – das neue Album von Freddie Gibbs sollte völlig ausreichen. Ob Nordic Walking, Langlauf, Slalom oder Abfahrt – zwischen Eisenhüttenstadt und den Diehloer Bergen findet der Berlin-Brandenburger Wintersportler alles, worauf er abfährt. Von Schwaben hat er schließlich schon das ganze Jahr über genug.

Die Sache mit dem Eisbrechen hat einen Haken...

Die Route in der Hand, ab und zu ein Schluck Hochprozentiges und der Traum vom ganz großen Fang. Das ist kein typischer Junggesellenabend in Berlin, sondern einer von vielen Eisfischern auf der Brandenburger Seenplatte. Zwischen Bier und Angel lebt die Hauptstadtregion den regional-food-Trend in Deutschland auf ihre eigene Art. Wem die nötige Geduld zum Wachbleiben fehlt, der vertreibt sich mit Radiohören die Zeit.

Frostiger Konkurrenzkampf

Wer in Berlin wohnt, dem ist Lokalpatriotismus kein Fremdwort. Dass es im eigenen Ortsteil die freundlichsten Menschen, schönsten Häuser und den besten Döner der Stadt gibt, steht völlig außer Frage. Alljährlich bestätigt dann der Sieg in einer der Bezirksschneeballschlachten die Sichtweise der Einwohner. Dieses Jahr ist die Situation kiezpolitisch besonders angespannt: Den Kreuzbergern brennen die Niederlagen der letzten Jahre unter den Handschuhen, während sich die Friedrichshainer noch immer in die Fäustlinge lachen. Über Facebook-Einladungen rekrutieren die Bezirke nun zu Hundertschaften ihre Schneeballschlächter. Am Ende wird wohl das Ausmaß an Zielwasserkonsum über Sieg und Niederlage entscheiden.

Mit Schneeball im Handschuh oder Schneedecke unter den Skiern, Eiswürfeln in der Post-Workout-Mate oder Eisschicht auf der Seenplatte: Radio bleibt des Berlin-Brandenburgers liebstes Zeitvertreibs-Medium. Hier erfährt man, ob es ratsam ist, sich auf dünnes Eis zu begeben, wann mit genügend Schneefall zu rechnen ist und auf welche Snow-Go-Areas zu achten ist.