AGF Videoforschung

Das Fernsehforschungssystem in Deutschland

In Deutschland betreibt die AGF Videoforschung die Durchführung und Weiterentwicklung der kontinuierlichen, quantitativen Erfassung der Nutzung von Bewegtbildinhalten einschließlich der Erhebung und Auswertung der Daten. Der Forschungsauftrag der AGF Videoforschung umfasst die Erhebung und den Ausweis der Nutzung von Bewegtbildinhalten unabhängig vom Verbreitungs-modus (z.B. linear/non-linear), Nutzungszeit-punkt (z.B. live/zeitverzögert/zeitversetzt/ zeitunabhängig), Nutzungsort (z.B. im Haus/außer Haus), Verbreitungsweg (z.B. IPTV/Kabel/Satellit/Terrestrik/mobile/App) sowie Endgerät (z.B. TV/PC/Laptop /Smartphone/Tablet) als auch vom Absender (z.B. TV-Sender/Telekommunikationsanbieter/Online-Bewegtbildanbieter) nach den Regeln und Grundsätzen der Markt- und Meinungsforschung.

Die AGF Videoforschung entwickelt ihr Instrumentarium mit einem mehrstelligen jährlichen Millionenbetrag kontinuierlich weiter, um dem Markt täglich verlässliche Daten über die Nutzung von Bewegtbildinhalten zu liefern. Neben den Gesellschaftern ARD, Discovery Communications Deutschland, Mediengruppe RTL Deutschland, ProSiebenSat.1 Media, Sky Deutschland, Viacom, WeltN24, Sport 1 und ZDF wirken Lizenznehmer, Werbungtreibende und die Werbeagenturen gemeinsam aktiv an der Gestaltung des Forschungssystems der AGF Videoforschung mit. Die Hauptauftragnehmer der AGF sind die GfK SE in Nürnberg, das IT-Unternehmen DAP, Nielsen Media Research und Ankordata.

Das AGF-Fernsehpanel ist mit ca. 5.400 täglich berichtenden, repräsentativ ausgewählten Haushalten und den darin lebenden ca. 11.000 Personen ab 3 Jahren eines der größten TV-Panels weltweit. Es Mit Umstellung auf den Marktstandard Bewegtbild zum 01.01.2024 erweiterte sich die Grundgesamtheit auf "Wohnbevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland in Privathaushalten mit mindestens einem Fernsehgerät in Gebrauch oder mindestens einem streamingfähigen Device und einer deutschsprachigen Haupteinkommensperson". Mit dieser Grundgesamtheit wird die Bewegtbild-Nutzung von rund 78,271 Millionen Personen ab 3 Jahren in 40,478 Millionen Bewegtbildhaushalten repräsentativ abgebildet, sowohl für die Bundesrepublik als auch für die einzelnen Bundesländer (Stand 01.01.2024).

Die Erhebung der TV-Nutzung in den Panel-Haushalten geschieht durch eine sekundengenaue elektronische Messung mittels eines Messgeräts (das sog. "GfK-Meter"), und zwar rund um die Uhr und Tag für Tag. Die einzige "Arbeit" des Zuschauers besteht darin, sich über einen Knopf an der Fernbedienung anzumelden, wenn er fernsieht bzw. abzumelden, wenn er nicht mehr fernsieht. Die so ermittelten Nutzungsdaten werden täglich aus den Panelhaushalten zwischen 03:00 und 05:00 Uhr an die GfK-Zentrale übermittelt. Den berechtigten Nutzern der Daten (TV-Sender, Agenturen, Werbungtreibenden) stehen die Daten jeden Morgen ab 08:30 Uhr für Auswertungen zur Verfügung.

Für die Messung der TV-Nutzung kommen seit Anfang 2020 ausschließlich TC UMX Messgeräte und das Audiomatching-Verfahren zum Einsatz. Dabei greifen die Messgeräte Tonsignale am Fernseher als Audiomuster ab und vergleichen sie mit Audiomustern der Sender. Die übereinstimmenden Signale können dann einem Sender zugeordnet werden. 

Mit der Messung von Online-Bewegtbildinhalten hat die AGF Videoforschung Nielsen beauftragt und nutzt dafür einen datenschutzkonformen hybriden Messansatz. Dieser besteht aus dem Desktop-Panel, dem Mobile-Panel sowie einer Zensusmessung (als Vollerhebung) für die an der Messung teilnehmenden Angebote. Für die Messung muss der Anbieter der Inhalte in den entsprechenden Playern eine Messbibliothek (SDK - Software Development Kit) implementieren, die Nutzungsdaten erhebt und an Nielsen übermittelt. Mit der hybriden Messung können einerseits die vollständigen Abrufzahlen eines Videoinhaltes gemessen und auf der anderen Seite Informationen darüber erhoben werden, welche Zielgruppen den entsprechenden Inhalt genutzt haben.