Heft 12

Sabine Stampfel/Andreas Grajczyk

Internet für Kinder: Das SWR-Kindernetz

Ziele, Inhalte und Nutzung eines öffentlich-rechtlichen Internetangebotes

Immer mehr Kinder kommen heute nicht nur selbstverständlich mit dem Computer in Berührung, sondern haben auch schon Interneterfahrung. Dementsprechend gibt es inzwischen auch schon einige speziell für Kinder gemachte Netzangebote. Zunehmend versuchen auch kommerzielle Anbieter, über das Internet ihre Produkte an die Kinder zu bringen. So findet man unter dem Stichwort Kinder zwar viele Treffer, aber häufig nicht unbedingt die besonders kindgeeigneten Seiten.

Ziel des SWR-Kindernetzes als öffentlich-rechtliches Internetangebot für Kinder ist, Kinder in die Lage zu versetzen, mit der neuen Medienwelt umzugehen. Sie sollen verstehen, wie das Internet aufgebaut ist, wie sie es in den Alltag integrieren und sinnvoll nutzen können. Anders als beim Fernsehen können Kinder die Angebote im Netz aktiv mitgestalten.

Das SWR-Kindernetz will Informationskompetenz vermitteln in einer Zeit, in der es immer wichtiger wird, die Qualität und Relevanz einer Information zu beurteilen. So wird beispielsweise in der "Kinder-Info-Kiste" eine Art Lexikon aufgebaut, in der Kinder wichtige Begriffe des sozialen Lebens mit Erklärungen nachschlagen können. Das Kindernetz ist auch ein öffentliches Forum, in dem Kinder sich über alle sie interessierenden und für sie relevanten Themen austauschen können.

Auswertungen der Webserverprotokolle, in denen Nutzungsvorgänge registriert sind, zeigen nicht nur viele Seitenkontakte und Besuche des Kindernetzes. Sie geben auch Aufschluß über Nutzungszeiten, die erwartungsgemäß am Wochenende sowie in den Ferien stärker sind als zu den anderen Zeiten. Hauptnutzungszeit im Tagesverlauf ist die Zeit zwischen 19.00 und 20.00 Uhr. Der virtuelle Ansprechpartner für die Sorgen der Kinder "TIX" wird allerdings bereits am Nachmittag intensiv genutzt. Entsprechend der Internationalität des Internets kommen die Besucher nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus vielen anderen, insgesamt über 70 Ländern der Welt.

MP 12/1999, S. 635-640



Zurück zur Übersicht