Heft 12

Sabine Feierabend/Walter Klingler

Kinder und Medien 1999

Ergebnisse der Studie KIM 99 zur Mediennutzung von Kindern

Die Studie "Kinder und Medien 1999" (KIM 99) weist auf eine deutlich gestiegene Medienausstattung der Haushalte, in denen Kinder leben, hin. Außerdem haben sich die Medienangebote vermehrt und die Zuwendungsmuster verändert. Den Chancen, mit neuen Technologien wie PC und Internet produktiv aufzuwachsen, stehen allerdings Risiken (Stichworte z.B. Gewalt und Pornografie im Internet) gegenüber.

Im Rahmen der Studie wurden im Frühling 1999 über 1 000 Kinder von sechs bis 13 Jahren und deren Mütter zum Freizeit- und Mediennutzungsverhalten der Kinder befragt. Stark angestiegen ist in den letzten zehn Jahren die Medienausstattung im Kinderzimmer. So verfügt heute in Westdeutschland jedes vierte, im Osten jedes zweite Kind über einen eigenen Fernseher, und fernsehen ist hinter Hausaufgaben machen die zweithäufigste Freizeitbeschäftigung. Aus dem Fernsehangebot wählen sich die Sechs- bis 13jährigen am häufigsten und liebsten Zeichentrickfilme, Daily soaps und Kindersendungen aus. Die Lieblingssender sind RTL, Kinderkanal, Super RTL und ProSieben.

Fast jedes zweite Kind nutzt mindestens einmal pro Woche Videokassetten, auch hier dominieren Zeichentrickfilme. Das bei Kindern nach dem Fernsehen am häufigsten genutzte Massenmedium ist das Radio, wobei sich die Musik als der entscheidende Faktor für die Programmwahl erweist. Darüber hinaus werden Tonträger gehört, die bei jüngeren Kindern auch als Hörspiele von Bedeutung sind. Bücher lesen 88 Prozent der Kinder zumindest selten, in erster Linie Abenteuerbücher. Auch Zeitschriften und Comics gehören zum Medienmix der Kinder. Computer nutzen rund 50 Prozent der Kinder, die häufigste Anwendung sind Computerspiele.

Je nach Stimmung bevorzugen Kinder verschiedene Medien: Fernsehen und Video vertreiben vorzugsweise Langeweile, während gemeinsam mit Freunden am häufigsten CDs genutzt werden. Traurige Kinder präferieren CDs, Fernsehen, Video und Hörspielkassetten, dagegen werden mit Spaß vor allem Fernsehen und Video, aber auch Computer in Verbindung gebracht. Nicht wenige Kinder greifen bei den genannten Situationen jedoch auf kein Massenmedium zurück.

MP 12/1999, S. 610-625



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