Heft 6

Julia Engländer

Der Werbemarkt 2000

Fernsehwerbung mit höchster Wachstumsrate

Aufgrund des Werbebooms im Jahr 2000 - alle Werbeträger konnten mit Rekordumsätzen abschließen - liegt die Messlatte für das Folgejahr 2001 sehr hoch. Mit einem Bruttowerbevolumen von über 35 Mrd DM in den klassischen Medien (Tageszeitungen, Publikumszeitschriften, Fachzeitschriften, Plakat, Radio und Fernsehen) steigerte die werbungtreibende Wirtschaft ihre Ausgaben um 11,9 Prozent gegenüber 6,2 Prozent im Vorjahr. Das höchste Umsatzplus erzielte das Fernsehen (14,9 %). Die Wachstumsrate der Radiosender lag mit 7,9 Prozent zwar unter dem Marktdurchschnitt, dennoch wurde mit dem Überschreiten der Zweimilliardengrenze ein neues Rekordergebnis aufgestellt.

Die Popularität des Fernsehens als Werbeträger ist ungebrochen: Im Jahr 2000 wurden mehr als 60 Millionen Werbesekunden im deutschen Fernsehen ausgestrahlt, dies entspricht 46 Stunden Werbung pro Tag. Den größten Zuwachs erreichten TV-Monokampagnen. Während ARD und ZDF vom Sportjahr 2000 (Olympische Spiele, Fußball-EM) profitierten, erzielte die RTL-Gruppe das höchste Wachstum. Die führende Branche in der Fernsehwerbung war im Jahr 2000 die Telekommunikation, gefolgt von Schokolade + Süßwaren und dem Automarkt.

Im Hörfunk wurden 51 Millionen Werbesekunden im Jahr 2000 ausgestrahlt, dies entspricht 39 Stunden pro Tag. Die meisten Marken werden nach wie vor im Radio beworben, da viele Firmen mit regional- oder teilnational distribuierten Produkten die regionalen Angebote der Radiosender nutzen.

Trotz geringerer Bruttoausgaben in den ersten drei Monaten des Jahres 2001 kann - wie auch die Vergleichswerte von 1999 zeigen - nicht von einer Trendwende gesprochen werden, da das Jahr 2000 durch Sondereinflüsse geprägt war. Es zeigt sich aber, dass das Wachstum in der Werbewirtschaft eng an betriebswirtschaftliche Entwicklungen der Werbungtreibenden gekoppelt ist. Mit einer weiterhin positiven Entwicklung des Werbemarktes ist zu rechnen, wenn auch die Dynamik des Vorjahres nicht erreicht wird.

MP 6/2001, S. 290-297



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