Jugend und Medien: Fernsehen bleibt dominierend
Nutzung und Bedeutung des Fernsehens für Jugendliche im Jahr 2000
Auch im Jahr 2000 erwies sich das Fernsehen als dominierendes Leitmedium für Jugendliche im Alter von zwölf bis 19 Jahren. Rund 61 Prozent aller Jugendlichen saßen an einem durchschnittlichen Wochentag zumindest kurz vor dem Fernsehgerät. Die durchschnittliche Sehdauer betrug 118 Minuten, die Verweildauer (tatsächliche Nutzungszeit) lag bei 188 Minuten. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen leichten Rückgang, der in erster Linie auf den gesunkenen Fernsehkonsum älterer Jugendlicher (16 bis 19 Jahre) in den neuen Bundesländern zurückzuführen ist. Die TV-Nutzung Jugendlicher in West- und Ostdeutschland nähert sich weiter an.
Jüngere Jugendliche im Alter von zwölf bis 15 Jahren sehen häufiger, aber kürzer fern, während sich Ältere (16 bis 19 Jahre) etwas seltener, dann aber länger dem Fernsehen widmen. Wie Kinder und Erwachsene sehen auch Jugendliche am Wochenende (Freitag bis Sonntag) intensiver fern als an gewöhnlichen Werktagen, und es gibt leichte Anzeichen, dass das Fernsehen von Jugendlichen trotz einer klaren Dominanz in der Prime Time zunehmend tagesbegleitend genutzt wird.
Die Hitlisten der meistgesehenen Sendungen von Jugendlichen werden durch Unterhaltung und Fiction geprägt, wobei alters- und geschlechtsspezifische Unterschiede zu beobachten sind. Im Gesamtfernsehkonsum der Zwölf- bis 19-Jährigen bleibt Fiction die am meisten genutzte Programmkategorie.
Im Vergleich der Medien liegen bei Jugendlichen Fernsehen und CDs/Musikkassetten vor dem Radio in der Nutzungsfrequenz vorn. Die PC- bzw. Internetnutzung hat deutlich zugenommen, sodass sich Zwölf- bis 19-Jährige dem PC/Computerbereich inzwischen häufiger widmen als der Zeitungs- und Zeitschriftenlektüre. Ob die leicht rückläufige Nutzungsfrequenz für das Fernsehen auf den Einfluss des Internets zurückzuführen ist, kann heute noch nicht beurteilt werden.
MP 2/2001, S. 65-74
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