Heft 9

Walter Klingler/Dieter K. Müller

MA 2001 Radio: Kontinuität bei Methode und Ergebnissen

Hörfunknutzung in Deutschland

Die MA 2001 ist die zweite Media Analyse, die mit Telefoninterviews nach dem CATI-Verfahren durchgeführt wurde. Der Beitrag berichtet über die Erfahrungen mit diesem Verfahren sowie die wesentlichen Ergebnisse zur Hörfunknutzung. Es bestätigte sich die Zuverlässigkeit des CATI-Verfahrens, welches valide Daten liefert und die Marktentwicklung adäquat abbildet. In der Nutzung zeigt sich eine hohe Stabilität, sowohl über die Erhebungswellen hinweg als auch in Bezug auf die allermeisten Nutzergruppen.

Das Befragungsprogramm der Media Analyse blieb weitgehend unverändert, die Erhebungszeit wurde jedoch auf 25 Wochen erweitert. Die telefonische Befragung führt zu einer höheren Erreichbarkeit jüngerer, mobilerer Personen. Da CATI-Stichproben weniger "Inhome"-Bias aufweisen, sind sie gut geeignet, auch den Medienkonsum außer Haus abzubilden. Wie auch im Vorjahr wurden Vorgaben gemacht für die Wiedervorlage von Telefonnummern und die minimale Zahl der Anwahlversuche. Insgesamt konnten so rund 54 000 Interviews realisiert werden. Die Feldarbeit wurde für die MA 2001 von denselben Instituten durchgeführt wie für die MA 2000, wodurch methodische Effekte besser isoliert und bewertet werden konnten.

Gemessen an der Tagesreichweite ist die Radionutzung bei Männern und Frauen ebenso wie bei den 30- bis 39-Jährigen und bei Berufstätigen konstant geblieben. Jüngere (bis 29 Jahre) hören etwas seltener, während Ältere (40 Jahre und älter) etwas mehr Radio hören als im Jahr zuvor. Deutlicher sind die Unterschiede bei der Hördauer: 14- bis 19-Jährige und 20- bis 29-Jährige weisen in der MA 2001 niedrigere Werte auf. Ähnliches gilt für diese beiden Altersgruppen auch bei der Im-Haus-Nutzung und Außer-Haus-Nutzung. Erneut bestätigt hat sich der Befund, dass das Radio wie kaum ein anderes Medium flexibel mit vielfältigen anderen Tätigkeiten kombiniert wird.

Der Marktanteil der ARD-Radiosender ist von 50,7 Prozent (MA 2000) auf 52,7 Prozent (MA 2001) gestiegen. Durchschnittlich rund 32 Millionen Hörer schalten am Tag mindestens eines der ARD-Programme ein.

MP 9/2001, S. 434-449



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