Heft 9

Walter Klingler/Dieter K. Müller

MA 2002 Radio: Radionutzung auf hohem Niveau stabil

Hörfunknutzung in Deutschland

Die Hörfunknutzung in Deutschland ist nach den Ergebnissen der MA Radio 2002 insgesamt auf hohem Niveau stabil. Leicht erhöht hat sich die Anzahl der durchschnittlich innerhalb von zwei Wochen gehörten Programme bzw. Sender (4,2 gegenüber 3,9 im Jahr 2001). Pro Tag werden jedoch nach wie vor durchschnittlich nur 1,5 Programme gehört, wobei knapp zwei Drittel der Hörer nur ein Radioprogramm täglich nutzen. Sowohl die Tagesreichweite als auch die Relation von Radionutzung im und außer Haus erweisen sich insgesamt als stabil. Veränderungen gibt es in einigen soziodemographischen Gruppen. So bleibt zu beobachten, ob der Rückgang der Hördauer bei den 20- bis 29-Jährigen um 8 Minuten gegenüber 2001 sich als Trend oder einmaliges Phänomen erweisen wird. Tendenziell hören die Jüngeren (14 bis 29 Jahre) weniger Radio im Haus.

Im Medienvergleich kann sich das Radio 2002 ebenfalls gut behaupten. So ist die Tagesreichweite des Hörfunks höher als die des Fernsehens (79,5 % gegenüber 75,1 % im vergleichbaren Messzeitraum). Dabei schalten Jüngere häufiger das Radio, Ältere häufiger den Fernseher ein. Mit einem Marktanteil von 53,5 Prozent an der Hördauer konnten die ARD-Sender 2002 ihre Nutzung gegenüber dem Vorjahr noch steigern.

Mit der MA 2002 liegt für den Hörfunk zum dritten Mal eine telefonisch erhobene Media-Analyse vor (CATI). Erstmalig wurden Interviews der E.M.A NRW in die Media-Analyse integriert, wodurch nunmehr auch eine präzise Abbildung des nordrhein-westfälischen Lokalfunks möglich ist. Außerdem wurde die Feldzeit (30 Kalenderwochen gegenüber 25 Wochen 2001) deutlich verlängert.

MP 9/2002, S. 447-459



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