Heft 1

Sabine Feierabend/Walter Klingler

Medien- und Themeninteressen Jugendlicher

Ergebnisse der JIM-Studie 2001 zum Medienumgang Zwölf- bis 19-Jähriger

Mit JIM 2001 liegt die nunmehr vierte Welle der Studie Jugend, Information, (Multi-)Media vor, die seit 1998 in jährlichem Abstand den Medienumgang Zwölf- bis 19-Jähriger untersucht. Unter der Federführung des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest ermittelt JIM die Bedürfnisse von Jugendlichen und ihre Themeninteressen, ihre Zugangswege zu Informationen und ihr Medienverhalten generell. Ziel ist es, Strategien und Konzepte entwickeln zu können, mit deren Hilfe Jugendliche Medienkompetenz erwerben und adäquat auf die Zukunft vorbereitet werden können. Einen besonderen Schwerpunkt legt JIM auf den Umgang mit neuen Medien und Technologien wie Computer und Internet.

Nach den Ergebnissen der Studie JIM 2001 zeigt sich bei den nichtmedialen Freizeitaktivitäten der Zwölf- bis 19-Jährigen im Vergleich mit den Vorjahren eine relativ hohe Stabilität: Treffen mit Freunden und Gleichaltrigen sind mit Abstand am wichtigsten. Dem entspricht die Interessensskala Jugendlicher: Freundschaft rangiert bei nahezu allen Jugendlichen an erster Stelle, gefolgt von Musik, Liebe/Partnerschaft und Ausbildung/Beruf. Ebenso finden sich diese Wertschätzungen bei den Zukunftsvorstellungen wieder: Eine eigene Familie zu haben und einen Beruf, der Spaß macht, wird von über 90 Prozent der Jugendlichen als bestimmt/wahrscheinlich eintretend eingestuft.

Zu Medien und Unterhaltungselektronik haben Jugendliche über Familie und Freunde einen breiten Zugang, aber auch der persönliche Medien- und Gerätebesitz steigt weiter. Die größten Zuwächse gibt es bei Handys. Bei der Mediennutzung ist insbesondere die zunehmende Computernutzung auffallend, Fernsehen bleibt jedoch am wenigsten verzichtbar, mit dem bei Jungen der Computer jedoch gleichgezogen hat.
83 Prozent der Jugendlichen zählen mittlerweile zu den Computernutzern, 12 Prozentpunkte mehr als 1998, wobei insbesondere die Mädchen stark aufgeholt haben. Computerspiele, E-Mails, Surfen im Internet sind die häufigsten Anwendungen, Werte um 40 Prozent nehmen das Schreiben von Texten und die Computernutzung im schulischen Kontext ein.

Knapp zwei Drittel der Zwölf- bis 19-Jährigen nutzen (zumindest selten) das Internet. Deutlich gestiegen gegenüber dem Vorjahr ist die Nutzungshäufigkeit: Nahezu zwei Drittel der jugendlichen Internetnutzer gehen 2001 mehrmals pro Woche ins Netz. Meistgenutzte Angebote sind die Webseiten von Fernsehsendungen und -sendern.

MP 1/2002, S. 9-21



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