Heft 6

Sabine Feierabend/Walter Klingler

Kinder und Medien 2002

Ergebnisse der Studie KIM 2002 zum Medienumgang Sechs- bis 13-Jähriger in Deutschland

Wie die Ergebnisse der aktuellen Studie "Kinder und Medien 2002" (KIM 2002) - die jährlich vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest durchgeführt wird - bestätigen, sind Massenmedien ein unverändert wichtiger Bestandteil im Leben sechs- bis 13-jähriger Kinder. Trotz zunehmender Differenzierung der Mediennutzung u.a. durch Computer und Internet ist die starke Position des Fernsehens unangefochten. Die wichtigste Instanz zur Vermittlung von Medienkompetenz bleibt die Familie, der Einfluss der Schulen ist ebenfalls erkennbar. Kinder sind mit den Produktionsbedingungen der Medien kaum vertraut, zeigen jedoch großes Interesse, selbst Medienbeiträge zu produzieren.

Die Ausstattung mit elektronischen (Unterhaltungs-)Medien ist in Haushalten, in denen Kinder aufwachsen, weiter angestiegen. Deutliche Zuwächse gab es bei den Medien Handy, Computer und Internet, wobei hier (wie auch bei der Tageszeitung und bei Spielekonsolen) das Haushaltseinkommen eine Rolle spielt. Fernsehen ist die häufigste Tätigkeit von Kindern außerhalb der Schule und rangiert noch vor Hausaufgaben machen, spielen und Freunde treffen. Am liebsten jedoch spielen Kinder draußen und treffen sich mit Freunden; fernsehen erreicht bei der Beliebtheitsfrage den dritten Rang. Entsprechend der Bedeutung im Alltag verwundert es nicht, dass Kinder von allen Medien auf das Fernsehen am wenigsten verzichten möchten, mit weitem Abstand folgen Computer, Bücher, Zeitschriften und Radio.

Kinder nutzen den PC vor allem zu Hause, aber auch in der Schule. Je älter die Kinder sind, desto weniger kontrollieren die Eltern deren PC-Nutzung. Die häufigsten Computeranwendungen sind Computerspiele und Lernprogramme.

Gut die Hälfte der kindlichen PC-Nutzer verfügt inzwischen über Interneterfahrung, dies gilt vor allem für die ab Zehnjährigen. Auch das Internet wird hauptsächlich zu Hause genutzt; ein Drittel der Kinder surft meist alleine im Internet. E-Mails und die Informationssuche zu spezifischen Themen und für die Schule sind hier die bevorzugten Tätigkeiten. Anregungen zur Onlinenutzung erhalten die Kinder von Freunden und Eltern. Immerhin 43 Prozent der Kinder haben schon einmal die Internetseiten von Fernsehsendungen besucht, so auch im Rahmen der kinderspezifischen Websites von KI.KA und Super RTL.

MP 6/2003, S. 278-289



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