Heft 6

Maria Gerhards/Walter Klingler

Mediennutzung in der Zukunft

Eine Trendanalyse auf der Basis heutiger Datenquellen

Unter dem Titel "Mediennutzung in der Zukunft" wurden in den vergangenen Jahren verschiedene Einflussfaktoren der künftigen Mediennutzung thematisiert. In diesem Beitrag werden anhand der Auswertung vorhandener Befunde und Datenreihen schwerpunktmäßig Hypothesen zur künftigen Nutzung der Medien Fernsehen, Radio und Internet sowie der audiovisuellen und auditiven Speichermedien abgeleitet. Medienbezogene Daten liefern unter anderem die ma Radio, die AGF/GfK Fernsehforschung, die ARD/ZDF-Online-Studie, die Verbrauchs- und Medienanalyse (VUMA), die ARD/ZDF-Langzeitstudie Massenkommunikation und die Studien Jugend, Information, (Multi-)Media (JIM) sowie Informationsverhalten der Deutschen.

Im TV-Bereich werden unter anderem folgende Entwicklungen erwartet: Triple Play und IP-TV bleiben im Vergleich zu Kabel und Satellit in den nächsten Jahren nachrangige Empfangswege. Mobiles Fernsehen wird nur in einigen Zielgruppen (z.B. bei Jugendlichen) Relevanz erreichen. Die Segmentierung der Zuschauerschaft wird fortschreiten, und vor allem Jüngere werden die Möglichkeit zeitversetzten Fernsehens nutzen, zum Beispiel mittels moderner audiovisueller Speichermedien. Nicht verändern werden sich die Motive, fernzusehen (Information, Unterhaltung, Entspannung).
Radio wird in den nächsten Jahren verstärkt auf unterschiedlichen Endgeräten wie Handys, MP-3-Player, PCs gehört werden. Es wird seine Funktion als Begleitmedium im Alltag behalten, auch wenn Hördauer und -frequenz nicht zuletzt wegen der zunehmenden Möglichkeiten, Musik auszuwählen und zu hören, zumindest in einigen Bevölkerungsgruppen nicht auf dem derzeitigen hohen Niveau zu halten sein werden.

Für die Nutzung des Internets bleiben PC und Laptops die wichtigsten Endgeräte. Als Übertragungsweg auch für die Inhalte des Radios und des Fernsehens wird das Internet von niedrigem Niveau aus an Bedeutung gewinnen.

Die mit Medien verbrachte Zeit wird insgesamt noch zunehmen. Wachstumspotenziale birgt vor allem die ortsunabhängige Mediennutzung.

MP 6/2007, S. 295-309



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