Heft 10

Sabine Feierabend/Walter Klingler

Medienverhalten Jugendlicher in Deutschland

Fünf Jahre JIM-Studie Jugend, Information, (Multi-)Media

Wie keine Generation zuvor wachsen die heute Zwölf- bis 19-Jährigen in einer von Medien geprägten Welt auf, wobei auch PC und Internet zunehmend in den Alltag der Jugendlichen integriert sind. Nach den Ergebnissen der unter Federführung des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest erstellten JIM-Studien von 1998 bis 2002 hat sich die Medienausstattung der Jugendlichen weiter erhöht. Besonders auffällig ist in der Fünfjahresbilanz die Steigerung der Ausstattungsrate mit Handys, die sich seit 1998 auf 82 Prozent verzehnfacht hat.

Die vorherrschenden Themengebiete bei Jugendlichen waren im Jahr 2002 Freundschaft und Musik, aber auch Liebe/Partnerschaft, Ausbildung/Beruf, Sport und Mode/Kleidung. Unter den nichtmedialen Aktivitäten treffen sich Zwölf- bis 19-Jährige nach wie vor am liebsten mit Freunden, es folgen Sport, ausruhen und Unternehmungen mit der Familie. Von allen Medien erreicht das Fernsehen die Jugendlichen am häufigsten (94 % mindestens mehrmals pro Woche), gefolgt von Tonträgern (93 %) und dem Radio (86 %). 70 Prozent der Jugendlichen nutzen außerdem mindestens mehrmals pro Woche einen Computer, wesentlich mehr als fünf Jahre zuvor (48 %). Mädchen haben gegenüber Jungen bei der PC-Nutzung stark aufgeholt. Dennoch zählten auch 2002 Jungen und junge Männer (77 %) häufiger zu den intensiven Computernutzern als Mädchen und junge Frauen (62 %). Während nur gut die Hälfte der Hauptschüler zu den intensiven Computernutzern gehörte, sind über drei Viertel der Gymnasiasten dieser Gruppe zuzurechnen.

Die Computernutzung von Jugendlichen ist heute stark mit dem Internet verbunden. So verfügten im Jahr 2002 83 Prozent der Jugendlichen über Interneterfahrung, das heißt sie waren zumindest selten online. Unter den regelmäßig ausgeführten Internetaktivitäten steht inzwischen der Empfang und Versand von E-Mails an erster Stelle.

Als subjektiv wichtigstes Medium empfinden die Jugendlichen nach wie vor das Fernsehen, jedoch inzwischen gefolgt vom Computer, der das Radio auf den dritten Platz verdrängt hat. Allerdings wächst die Bedeutung des Radios mit steigendem Alter der Jugendlichen.

MP 10/2003, S. 450-462



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