Heft 7

Ekkehardt Oehmichen/Christian Schröter

Regionale Internetangebote

Anbieter, Angebote und Nutzung

In den letzten Jahren sind in Deutschland zahlreiche Internetanbote entstanden, die sich auf regional relevante Themen beziehen. Anbieter sind Kreise, Städte und Gemeinden, aber auch staatliche Einrichtungen, Ämter und Behörden, privatwirtschaftliche Regionalportalanbieter sowie regionale Tageszeitungen, Landesrundfunkanstalten und private Hörfunk- und Fernsehsender.

Welche Funktionen haben Onlineangebote in der Region für die Nutzer? Die Ergebnisse der ARD/ZDF-Online-Studie, in der auch nach regionalen Informationsinteressen gefragt wurde, zeigen eine wachsende Nachfrage nach Regionalangeboten, wenn diese auch insgesamt weniger genutzt werden als überregionale Themenfelder. Fast ein Drittel der Onlinenutzer ruft mindestens einmal pro Woche regionale Serviceangebote wie Veranstaltungshinweise ab, ein Viertel informiert sich über Aktuelles in der Region und etwa ein Fünftel nutzt aktuelle Informationen über sein Bundesland; in allen drei Fällen sind die Nutzungswerte von 2001 auf 2002 deutlich gestiegen. Dabei sind Angebote, die man dem Stichwort Regionalservice zuordnen kann, also zum Beispiel regionale Wetter-, Veranstaltungs- und Verkehrsinfos, für die Nutzer wichtiger als Regionalinformationen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sowie Tradition und Geschichte.

Fragt man die Nutzer, welche Anbieter sie in Bezug auf Regionales für besonders kompetent halten, zeigt sich, dass sich offenbar Imagewerte etablierter Medien auch auf deren Onlineangebote übertragen. Während die kommunalen Angebote der Selbstdarstellung von Städten und Gemeinden insbesondere der Bürgerinformation und -kommunikation dienen, bedienen die Webseiten der Tageszeitungen in erster Linie die lokale Ebene. Die ARD-Sender wiederum profitieren von ihrer im Radio und im Fernsehen ausgewiesenen journalistischen Regionalkompetenz, während sich die niedrigen Kompetenzwerte für die Privatradios im Hinblick auf Regionales daraus erklären

MP 7/2003, S. 320-328



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