Heft 7

Karl-Heinz Hofsümmer/Erk Simon/Camille Zubayr

Die ARD-'Sportschau' - erfolgreich in allen Zielgruppen

Eine Bilanz nach Abschluss der Fußballbundesliga-Saison 2003/2004

Seit August 2003 wird über die Fußballbundesliga wieder in der "Sportschau" im Ersten berichtet, nachdem elf Jahre lang der Rechteinhaber SAT.1 in seiner Sendung "ran" die Zusammenfassungen der ersten Liga gezeigt hatte. Wie haben die Zuschauer den Wechsel angenommen und wie wird die "Sportschau" von ihnen bewertet?

Die "Sportschau" startete mit dem Ziel, mehr Zuschauer und breitere Kreise der Bevölkerung zu erreichen als "ran". Damit sollte auch das zweite Ziel, die Refinanzierung des Rechteerwerbs durch Werbung und Sponsoring, trotz der im Vergleich zu "ran" deutlich reduzierten Werbemöglichkeiten erreicht werden.

Die ARD-"Sportschau" konnte diese Ziele erreichen, wie die Bilanz nach Ende Saison 2003/2004 zeigt. Mit durchschnittlich 6 Millionen Zuschauern ab drei Jahre und einem Marktanteil von rund 30 Prozent wurden an jedem Spieltag deutlich mehr Zuschauer erreicht als von "ran". Dies gilt auch in der so genannten werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen sowie in der im Hinblick auf die demographische Entwicklung bedeutender werdenden Gruppe der 14- bis 59-Jährigen. Nach Geschlechtern differenziert, konnte die "Sportschau" ihre Zuschauerzahl bei den Männern um ein Drittel erhöhen, bei den Frauen wurde ein Zuwachs von 43 Prozent erreicht. Steigerungen waren auch bei den Besserverdienenden, höher Gebildeten und Entscheidern zu verzeichnen.

Die große Akzeptanz der "Sportschau" in nahezu allen Bevölkerungsgruppen hat qualitative Ursachen. Den Ergebnissen einer Repräsentativbefragung zufolge bewerteten drei Viertel der Befragten die "Sportschau" mit sehr gut oder gut, und mehr als die Hälfte derjenigen, die auch "ran" gesehen haben, finden die "Sportschau" besser. Geschätzt werden die Informationsleistung der Sendung, Moderatoren und Reporter sowie insbesondere die Konzentration auf das Spielgeschehen und dass " hier der Fußball wieder im Vordergrund (steht) und nicht die Show drum herum". Sendungschecks, in denen die Bewertung der Sendung in offenen Fragen erhoben wurde, kamen zu ähnlichen Ergebnissen. Die "Sportschau" kann somit als quantitativ wie qualitativ erfolgreich eingeschätzt werden.

MP 7/2004, S. 310-321



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