Heft 5

ARD-Forschungsdienst

Digital Divide: Führen Internet und Digitales Fernsehen zu einer neuen Wissenskluft?

"Digital Divide" bezeichnet eine Kluft, die sich aus den unterschiedlichen Zugangschancen von Bevölkerungssegmenten zu den neuen Medien ergibt. Soziale Gruppen, die wirtschaftlich besser gestellt sind und/oder über einen höheren Bildungsabschluss verfügen, nehmen den wachsenden Informationsfluss durch die Massenmedien schneller auf als Bevölkerungsteile, die wirtschaftlich schwächer gestellt sind und/oder über einen niedrigeren Bildungsabschluss verfügen.

Diese Wissenskluft - so die These - verstärkt sich durch die zunehmende Verbreitung der neuen Medien, insbesondere des Internets. So ist - wie einschlägige Studien zeigen - die Nutzung von Computer und Internet in männlichen, einkommensstärkeren und höher gebildeten Bevölkerungsgruppen stärker ausgeprägt. Die digitale Teilung ist jedoch nicht nur eine Frage des Zugangs, sondern auch der unterschiedlichen Nutzung des Mediums in den Zielgruppen. Beispielsweise ergibt sich vor allem aus der Bildung eine Trennung in eher informations- und eher unterhaltungsorientierte Gruppen.

Auch beim digitalen Fernsehen ist eine Kluft erkennbar, die sich beispielsweise darin zeigt, dass sich nur eine Minderheit der Info- und Bildungselite auf die Rolle eines aktiven Gestalters bzw. Mitgestalters mittels Digital-TV freut.

MP 5/2004, S. 233-238



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