Heft 9

Gerlinde Frey-Vor/Gerlinde Schumacher

Kinder und Medien 2003

Studie der ARD/ZDF-Medienkommission - Kernergebnisse für die sechs- bis 13-jährigen Kinder und ihre Eltern

Elektronische Medien haben im Leben sechs- bis 13-jähriger Kinder gegenüber 1990 an Bedeutung gewonnen. So sind viele Mediengeräte in den Familien inzwischen weiter verbreitet und das Medienspektrum hat sich durch neue Medien wie Computer, Internet, Spielkonsole und Handy erweitert. Auch der persönliche Besitz der Kinder an elektronischen Medien schreitet weiter voran. Bei den medialen Freizeittätigkeiten bleibt das Fernsehen Spitzenreiter, gefolgt von Musik hören über Tonträger und Radio hören. Die häufigsten nicht-medialen Freizeittätigkeiten der Kinder sind drinnen oder draußen spielen und sich mit Freunden treffen.

Die Studie "Kinder und Medien 2003" ist nach 1979 und 1990 die dritte empirische Grundlagenstudie von ARD und ZDF zur Mediennutzung von Kindern in Deutschland. Auftraggeber der aktuellen Studie sind die ARD/ZDF-Medienkommission und der Kinderkanal von ARD und ZDF. Im vorliegenden Beitrag werden Ergebnisse präsentiert, die in mündlich-persönlichen Interviews aus einer repräsentativen Stichprobe von rund 2 100 Kindern im Alter von sechs bis 13 Jahren sowie zusätzlich von erwachsenen Personen, die am besten über das Medienverhalten des Kindes Auskunft geben konnten, gewonnen wurden. Die Studie untersucht unter anderem die Lebensbedingungen und Geräteausstattung der Familien, den Medienbesitz, die Freizeitaktivitäten und Mediennutzung der Kinder sowie die Einstellungen der Eltern zum Thema Umgang mit Medien.

Nach den Befragungsergebnissen sehen Kinder in erster Linie fern, weil sie Spannung erleben, Spaß haben und ihr Wissen erweitern wollen. Zwar sehen sechs- bis 13-jährige Kinder RTL und Super RTL am häufigsten, sie bringen aber dem KI.KA die höchste Wertschätzung entgegen. Dies zeigt sich sowohl an der emotionalen Bindung an den Sender als auch an seinem positiven Image. Die Eltern schreiben dem KI.KA die größte Kompetenz für Kindersendungen zu, gefolgt von ARD und ZDF. Insgesamt gehen Eltern im Vergleich zu vor 13 Jahren heute gelassener mit dem Fernsehen um und akzeptieren es als Alltagsmedium.

MP 9/2004, S. 426-440



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