Heft 9

Walter Klingler/Dieter K. Müller

ma 2004 Radio II: Hörfunk behauptet Stärke

Aktuelle Daten zur Hörfunknutzung in Deutschland

Der Hörfunk hat nach den Ergebnissen der ma 2004 Radio II seine starke Stellung im Medien-Zeitbudget der Bundesbürger gefestigt. Durchschnittlich schalten gut 79 Prozent jeden Tag das Radio ein (Hörer gestern), und sie hören dabei 196 Minuten lang zu. Betrachtet man nur die tatsächlichen Hörer, liegt die Verweildauer mit 248 Minuten, also bei mehr als vier Stunden täglich. Innerhalb von 14 Tagen werden fast 95 Prozent der Bürger vom Hörfunk erreicht (Weitester Hörerkreis). Radio liegt damit gemeinsam mit dem Fernsehen in der Konkurrenz elektronischer Medien vorn.

Insgesamt ist die Radionutzung mit Blick auf die Gesamtbevölkerung recht stabil. Die Hördauer der 14- bis 19-Jährigen, die in den vergangenen Jahren tendenziell rückläufig war, hat sich nunmehr stabilisiert. Charakteristisch für die jüngeren Hörer bis 29 Jahre ist ein relativ gleichbleibendes Nutzungsniveau im Tagesverlauf. Junge Hörer sind somit zu jedem Zeitpunkt zwischen 7.00 und 17.00 Uhr über das Radio gleich gut zu erreichen.

Die Ergebnisse der neuen ma basieren auf insgesamt gut 58 600 Interviews, die in den beiden Erhebungszeiträumen September bis Dezember 2003 sowie Januar bis April 2004 durchgeführt wurden. Die Hörfunknutzung wurde dabei zur korrekten Abbildung aller 331 Sender/Programme in 145 regionalen Splits ermittelt.

Wo wird Radio gehört? Der mehrjährige Vergleich der ma-Daten zeigt eine Tendenz zu wachsender Nutzung außer Haus. Dies gilt für die meisten soziodemographischen Gruppen, besonders jedoch für die Berufstätigen, die Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen sowie die 20- bis 29-Jährigen; für die letztere, sehr mobile Altersgruppe ist Radio offensichtlich das Begleitmedium für unterwegs.

Insgesamt bestätigt die ma 2004 Radio II die starke Einbindung des Radios in den Alltag. Die Zahl der Umschaltungen zwischen verschiedenen Programmen hat in den letzten Jahren tendenziell zugenommen. Wurden 2001 innerhalb von 14 Tagen noch durchschnittlich 3,7 Programme gehört, sind es nach der neuen Erhebung 4,0 Programme; pro Tag werden durchschnittlich 1,6 Programme gehört.

MP 9/2004, S. 410-420



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