Heft 4

Sascha Blödorn/Maria Gerhards

Mediennutzung der älteren Generation

Daten zur Nutzung elektronischer Medien 2003

Aufgrund der sich weiter verschiebenden Bevölkerungspyramide gerät die Mediennutzung jenseits der Zielgruppe von 14 bis 49 Jahren, die als werberelevant erachtet wird, zunehmend in das Blickfeld von Forschern und Werbebranche. Dabei wird deutlich, dass es sich bei den ab 50-Jährigen keinesfalls um eine homogene Gruppe handelt. Vielmehr bestehen hinsichtlich demographischer Zusammensetzung und Mediennutzung beachtliche Unterschiede zwischen den 50- bis 59-Jährigen und den 60- bis 69-Jährigen sowie den ab 70-Jährigen.

Generell steigt der Fernsehkonsum mit dem Alter der Menschen an, wobei auch in den höheren Altersgruppen in Ostdeutschland mehr ferngesehen wird als im Westen. Im Vergleich zum Jahr 1993 erhöhte sich die Sehdauer pro Tag bei den ab 50-Jährigen in Deutschland um 40 Minuten auf 261 Minuten im Jahr 2003. Ältere, hier vor allem die nicht mehr Berufstätigen, schalten den Fernseher im Tagesverlauf früher ein. Ab einem Alter von 60 Jahren wird die Information vor Fiktion zur wichtigsten Programmsparte, Ältere bevorzugen außerdem die öffentlich-rechtlichen Programme. Fernsehen und Hörfunk (wie auch die Tageszeitung) nehmen bei den ab 50-Jährigen überdurchschnittliche Imagewerte ein

Wie vom Fernsehen werden 50- bis 69-Jährige auch vom Radio überdurchschnittlich erreicht. Beispielsweise hören Personen im Alter von 50 bis 59 Jahren mit 222 Minuten pro Tag 26 Minuten mehr Radio als der Bevölkerungsdurchschnitt. Ältere bevorzugen im Hörfunk Nachrichten, aktuelle Informationen (auch aus der Region) und Servicethemen. Der Musikgeschmack orientiert sich im Vergleich zu den Jüngeren stärker an Volksmusik und Klassik

Die Onlinenutzung ist inzwischen auch bei den Älteren angekommen, was insbesondere auf die 50- bis 59-Jährigen zutrifft, deren Anteil an Onlinenutzern von 3 Prozent im Jahr 1997 auf knapp 49 Prozent im Jahr 2003 sprunghaft angestiegen ist. Insgesamt nutzen ältere Menschen das Internet überwiegend zu Hause. Die häufigsten Onlineanwendungen sind E-Mail, Informationssuche, Surfen und Homebanking.

MP 4/2004, S. 163-175



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