Heft 9

Sabine Feierabend/Inge Mohr

Mediennutzung von Klein- und Vorschulkindern

Ergebnisse der ARD/ZDF-Studie 'Kinder und Medien 2003'

Im Rahmen der ARD/ZDF-Studie "Kinder und Medien 2003" wurde auch die Mediennutzung von Klein- und Vorschulkindern untersucht. Über die Zwei- bis Fünfjährigen liegen bisher kaum diesbezügliche Erkenntnisse vor, und sie lassen sich letztlich auch nur über erwachsene Auskunftspersonen gewinnen. In der Studie wurde eine Face-to-Face-Stichtagsbefragung mit 245 Erziehungsberechtigten durchgeführt. Gefragt wurde nach dem Medienverhalten der Kinder, aber auch nach dem Stellenwert der Medien im Leben der Eltern.

Haushalte, in denen Zwei- bis Fünfjährige aufwachsen, verfügen über eine breite Medienpalette. In den Kinderzimmern dominieren Kassettengeräte (bei ca. 40 %), gefolgt von Radios und Walkman, TV-Geräte stehen in 7 Prozent der Kinderzimmer dieser Altersgruppe. Spielen ist bei diesen Kindern die weitaus wichtigste Beschäftigung. Unter den Medienaktivitäten (jeden/fast jeden Tag ausgeübt) rangiert das Fernsehen mit 64 Prozent an erster Stelle, Bücher gehören demgegenüber nur für ein Drittel zum Alltag, 30 Prozent hören (fast) täglich Radio und 16 bzw. 15 Prozent hören Hörspiele oder Musik von Tonträgern. Insgesamt verbringen Zwei- bis Fünfjährige 162 Minuten täglich mit Medien (im Vergleich: Spielen, Malen etc. 229 Minuten). Der größte Teil dieser Zeit entfällt auf das Fernsehen. Die wenigsten Klein- und Vorschulkinder sitzen allein vor dem Fernseher, sondern zumeist zusammen mit anderen Kindern oder mit den Eltern bzw. anderen Erwachsenen.

Weitaus beliebtestes Programm der Kinder ist der öffentlich-rechtliche KI.KA (82 %), der auch von den Eltern sehr positiv bewertet wird, vor allem wegen seiner Vielseitigkeit, Gewalt- und Werbefreiheit, aber auch wegen seiner Unterhaltsamkeit.

Die Ergebnisse zeigen, dass Medien Kinder heute von Anfang an begleiten, wobei das Fernsehen der wichtigste mediale Sozialisationsfaktor ist. Dies unterstreicht, wie wichtig kindgerechte Angebote im Medium TV sind.

MP 9/2004, S. 453-461



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