Heft 11

Christoph Gscheidle/Martin Fisch

Der Einfluss der Computerausstattung auf die Internetnutzung

Ergebnisse der ARD/ZDF-Online-Studien 1997 bis 2005

Das Internet hat sich in den letzten Jahren durch technische Innovationen und Verbesserungen rasant weiterentwickelt. Multifunktionale Geräte stellen die Inhalte auf unterschiedlichen Verbreitungswegen zur Verfügung, sodass die Nutzer zukünftig möglicherweise nicht mehr zwischen Online und TV unterscheiden werden. Erste Innovationen, wie der Wohnzimmer-PC, gehen in diese Richtung.

Seit 1997 belegen die Ergebnisse der ARD/ZDF-Online-Studie einen Wandel bei der Ausstattung und Nutzung des Internets. Bestimmte Nutzergruppen greifen die technische Veränderung schneller auf und besitzen auch die notwendige Ausstattung (Early Adopters). Generell sind diese Personen überdurchschnittlich häufig in jüngeren Altersgruppen (vor allem 20 bis 39 Jahre) und bei männlichen Onlinern zu finden. Für die Masse der Nutzer existieren aber weiterhin Barrieren, die verhindern, sich mit der eigenen Ausstattung zu beschäftigen. Nicht von ungefähr fordern die Offliner ein leicht anschließbares und einfach zu bedienendes Gerät.

Auf die Onlinenutzung ausgewirkt hat sich ein massiver Preisverfall am Computermarkt. Zudem kam es zu einem Wandel der Ausstattungsmerkmale von PCs mit einer ganzen Palette von Zusatzgeräten (Scanner, USB-Sticks, DVB-Receiver, Digitalkamera etc.). Die Röhrenmonitore wurden durch Flachbildschirme abgelöst, und der Anschluss per analogem Modem wandelte sich zum schnellen DSL-Anschluss. Mit einem DSL-Anschluss nutzen 14- bis 19-Jährige mehr Chats, Ebay und Onlineshopping, ältere Onliner verwenden generell mehr Zeit für Internetaktivitäten. Die häufigste Verbindungsart für Onliner ist aber nach wie vor ISDN. Auch die gesunkenen Verbindungskosten (Flatrate u.a.) sorgten für eine höhere Onlinenutzung.

Im Softwarebereich befürchten die meisten Onliner nach wie vor die Weitergabe persönlicher Daten u.a. durch sog. Cookies und versuchen dies teilweise durch (automatisiertes) Löschen zu verhindern. Auch gegen die Einblendung von Pop-up-Fenstern wird zunehmend Software eingesetzt. Die Nutzung von "Flash"-Software erlaubt die Darstellung kleiner animierter Filme, wobei die Teenager Audio- und Videodateien am stärksten abrufen. Das Zeitalter des mobilen Internets ist zwar bereits angebrochen, steht aber noch nicht vor dem Durchbruch. 
 

MP 11/2005, S. 570-581



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