Heft 9

Walter Klingler/Dieter K. Müller

ma 2005 Radio II: Radio behält Leitfunktion

Aktuelle Daten zur Hörfunknutzung in Deutschland

Die aktuelle Ausgabe der regelmäßig durchgeführten Radionutzungsstudie Media-Analyse (ma) bestätigt den hohen Stellenwert, den das Radio im Alltag der Mediennutzer in Deutschland weiterhin genießt. In der ma Radio 2005 II belegen ein weitester Hörerkreis (WHK) von gut 94 Prozent, eine Tagesreichweite von knapp 80 Prozent, eine durchschnittliche Hördauer pro Tag von 193 Minuten und eine Verweildauer von 244 Minuten die Stärke des Hörfunks im intermedialen Vergleich.

Insbesondere die Vielfältigkeit seiner Funktionen und Nutzungsmöglichkeiten hebt das Radio von den anderen Medien, auch dem Fernsehen, ab: Radiohören dient der Unterhaltung und Information, es entspannt und regt an. Es ist für viele ein unverzichtbarer Begleiter im Tagesverlauf.

Im mittelfristigen Trend zeigen sich beim WHK und für den "Hörer gestern" (Hörer am Durchschnittstag) keine größeren Veränderungen. In der Konkurrenz zu anderen Medien liegt Radio bei der Tagesreichweite 2005 nur knapp hinter dem Fernsehen, aber weit vor Tonträgern. Während die Radionutzung bei Männern leicht zugenommen hat, geht sie bei Frauen etwas zurück. Im Hinblick auf den Ort der Radionutzung ergibt sich ein leichter Anstieg der Außer-Haus-Nutzung. Fast 40 Prozent der Erwachsenen nutzen das Radio inzwischen täglich beim Autofahren. Die Zahl der gehörten Programme, die eine Person innerhalb von zwei Wochen gehört hat, liegt bei 4,1 und ist damit so gut wie konstant geblieben.

Besonders bei Jugendlichen macht sich das insgesamt gestiegene Medienangebot bemerkbar. Das Radio muss sich gegen wachsende Konkurrenz, unter anderem moderner Musikabspielgeräte wie MP3-Player oder iPod, durchsetzen. In der ma 2005 II wurde erstmals auch die Nutzung dieser Geräte mit erfasst. Hierbei zeigt sich, dass etwa Besitzer eines MP3-Players eine deutlich höhere Nutzung der Kategorie "CD/Kassette hören" aufweisen, das Radio aber seine Funktion als Orientierungshilfe und Trendsetter beibehält.

MP 9/2005, S. 465-477



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