Heft 8

Martin Fisch/Christoph Gscheidle

Onliner 2006: Zwischen Breitband und Web 2.0 - Ausstattung und Nutzungsinnovation

Ergebnisse der ARD/ZDF-Online-Studien 1997 bis 2006

Technische Weiterentwicklungen im Bereich des Internets haben sich in den vergangenen Jahren schubweise am Hardwaremarkt durchgesetzt. Seit 2005 hat aber keine weitere Neuerung den Durchbruch geschafft. Vielmehr hat sich die verfügbare Technik weiter verbreitet, so dass sich die Onliner derzeit ausstattungstechnisch weitgehend auf dem neuesten Stand bewegen.

Auffällige Entwicklungen sind aber bei den technischen Zugangswegen zu verzeichnen: DSL wird massentauglich und löst ISDN ab, das zunehmend bedeutungsloser wird. Analoge Modems halten sich zwar noch, sind aber Auslaufmodelle. Die Hälfte der Onliner surft heute mit einer Flatrate, die meist mit den DSL-Anschlüssen verbunden ist. Auch die Internettelefonie nimmt zu.

Das Breitband erleichtert die Nutzung datenintensiver Anwendungen und hat eine Vielzahl neuer multimedialer Angebote, wie Podcasts, Videopodcasts oder RSS-Feeds zur Folge. Genutzt werden diese Möglichkeiten aber noch selten. Auf deutlich höherem Level bewegt sich hingegen die Teilnahme an Chats und Foren oder die Nutzung von Instant Messaging, die alle besonders bei jungen Onlinern sehr beliebt sind.

Die verbesserten Datenübertragungstechniken haben auch zu einer Entwicklung geführt, die unter dem Stichwort "Web 2.0" diskutiert wird. "Social Software" genannte Programme machen es dem Nutzer leichter, sich selbst ins Netz einzubringen, sich mit anderen Usern zu vernetzen und Web-Communities zu bilden. Das "Mitmach-Internet" steht aber erst am Anfang. Es gibt zwar immer mehr Mitmachangebote im Netz (wie Wikipedia, Weblogs, Fotoblogs, Video-Plattformen etc.), deren aktive Nutzung ist heute aber noch die Ausnahme.

Auch die auf Geräte- und Nutzungskonvergenz setzenden Entwicklungen und Angebote wie "Triple Play" oder der so genannte Wohnzimmer-PC sind noch weit entfernt von einem Durchbruch. Das subjektive Interesse der Onliner daran ist zwar grundsätzlich vorhanden, die Nutzung ist aber selbst bei den Jüngeren noch verschwindend gering.

MP 8/2006, S. 431-440



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