Heft 6

Hans-Peter Gaßner

Hören und Klicken

Synergien zwischen Radiowerbung und Internetnutzung

Das Zusammenspiel von Radio und Internet in der werblichen Kommunikation ist Thema das Beitrags. Die Analyse stützt sich auf Daten aktueller Studien wie der ARD/ZDF-Langzeitstudie Massenkommunikation, der Media-Analyse Radio und der Verbrauchs- und Medienanalyse (VuMA).

Verdrängen oder ergänzen sich Radio und Internet? Internetnutzer hören viel Radio, Tagesreichweite und Hördauer liegen über den Durchschnittswerten. Dies gilt für alle Altersgruppen, einzige Ausnahme sind die 14- bis 19-Jährigen, die den Hörfunk jedoch generell unterdurchschnittlich stark nutzen. Im Tagesverlauf hören Onliner etwas früher Radio als der Durchschnitt der Bevölkerung, bedingt durch den hohen Anteil Berufstätiger. Am Nachmittag bis zum Abend hören Internetnutzer dann erneut überdurchschnittlich häufig Radio. Der Hörfunk kann als stets präsenter Begleiter im Alltag also auch bei regen Onlinenutzern bestehen.

74 Prozent der Onliner haben vor dem Surfen Radio gehört. Für Unternehmen, die auf ihre Angebote im Internet aufmerksam machen wollen, ist Radio als Werbemedium daher gut geeignet. Viele Werbungtreibende nutzen diese Option bereits: Laut Nielsen Media Research investierten Unternehmen, die E-Commerce betreiben, im Jahr 2006 21 Mio Euro in Radiowerbung, deren Anteil am Media-Mix des E-Commerce damit bei 11 Prozent liegt.

Komplementarität statt Verdrängung kennzeichnet somit das Verhältnis von Radio und Internet. Radiowerbung kann die breite Masse erreichen, während das Internet vertiefende Information bietet.

MP 6/2007, S. 290-294



Zurück zur Übersicht