Heft 7

ARD-Forschungsdienst

Journalismusforschung

Die vorgestellten Studien zur Journalismusforschung befassen sich mit Aspekten der journalistischen Arbeit aus Sicht der "Macher", beispielsweise wie Journalisten sich selbst sehen und welchen Anspruch sie gegenüber ihrem Publikum haben. Deutliche Vorbehalte haben deutsche Journalisten gegenüber dem Prinzip des "Embedded Journalism", das heißt, Journalisten, die als Teil von Kampfeinheiten über Konflikte bzw. Kriege berichten. Im Vergleich zu ihren amerikanischen Kollegen beurteilen sie diese Art des Journalismus deutlich negativer, vor allem im Hinblick auf die Folgen für eine unabhängige und objektive Berichterstattung. Zu den vernachlässigten Themen im Journalismus gehören der Wissenschaftsjournalismus wie auch die Berichterstattung über die eigene Profession, das heißt die Medien selbst.

Im Verhältnis zwischen Politikern und Journalisten stellt sich die Frage, wer letztlich den größeren Einfluss auf die Berichterstattung in den Medien hat. Nach einer schwedischen Studie wird das Setzen von Themen eher als von der Politik beeinflusst wahrgenommen, während die inhaltliche Ausrichtung eher als Domäne des Journalismus gesehen wird. Aber auch die Orientierung an anderen Medien gehört zum Alltag von Journalisten, was bisweilen jedoch zu Medienhypes führen kann.

Weitere Studien befassen sich mit dem Selbstbild und der Arbeitsweise von Onlinejournalisten. So bleibt durch den hohen Anspruch an Aktualität in Onlineredaktionen weniger Zeit zur Recherche und zum Schreiben eigener Beiträge. Dies birgt die Gefahr, dass PR-Materialien ungeprüft übernommen werden.

MP 7/2007, S. 353-358



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