Heft 6

Sabine Feierabend/Thomas Rathgeb

Medienumgang Jugendlicher in Deutschland

Ergebnisse der JIM-Studie 2011

Seit nunmehr 14 Jahren zeichnet die Studie JIM (Jugend, Information, Multimedia) den Medienumgang Jugendlicher nach. In den Haushalten, in denen Jugendliche leben, gehören Fernsehen, Computer, Internetzugang und Handy seit Jahren zur Standardausstattung. Zunehmende Verbreitung finden Flachbildfernseher und Smartphones. Erstmals erfasst wurde 2011 die Ausstattung mit Tablet-PCs, die bereits in jedem zehnten Haushalt zu finden sind. Auch die Jugendlichen selbst verfügen über eine beachtliche Auswahl an Mediengeräten. Fast jeder Jugendliche hat ein eigenes Handy. Der Anteil der Smartphones stieg gegenüber dem Vorjahr deutlich auf nun rund ein Viertel. Vier Fünftel der Befragten besitzen einen MP3-Player oder Computer. Knapp zwei Drittel haben ein eigenes Radio. Etwa jeder Zweite besitzt eine Digitalkamera, einen eigenen Fernseher, eine Spielkonsole oder verfügt über einen Internetanschluss im eigenen Zimmer.

Die Beschäftigung mit verschiedenen Medienangeboten ist im Alltag von Jugendlichen allgegenwärtig. Die Nutzung des Handys, des Internets und des Fernsehers liegen erneut auf den ersten drei Plätzen, daneben behaupten aber auch klassische Medienbereiche ihren Platz im Alltag Jugendlicher. 78 Prozent hören regelmäßig Radio, 44 Prozent lesen regelmäßig Bücher, 42 Prozent eine Tageszeitung, wobei dies 18 Prozent bereits online tun. Die größte subjektive Bedeutung schreiben Jugendliche nach wie vor dem Musikhören zu, das für neun von zehn Jugendliche am wichtigsten bleibt. Es folgen die Beschäftigung mit dem Internet und dem Handy. Radio hören, fernsehen oder ein Buch lesen ist nur noch für gut die Hälfte relevant. Knapp die Hälfte der Jugendlichen sieht regelmäßig Nachrichtensendungen im Fernsehen. Am häufigsten wird dabei die „Tagesschau" im Ersten genutzt.

Im Durchschnitt verbringen Jugendliche 134 Minuten pro Wochentag im Internet. Neben dem klassischen Zugang über den Computer gewinnt die mobile Nutzung über Smartphones zunehmend an Bedeutung. Die Hälfte der Onlinenutzungszeit wird für Kommunikation aufgewendet, die zunehmend über Onlinecommunitys abläuft. Mehr als drei Viertel der Jugendlichen sind dort regelmäßig aktiv.

MP 6/2012, S. 339-352



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