Heft 1

ARD/ZDF-Projektgruppe Mobiles Fernsehen

Mobiles Fernsehen: Interessen, potenzielle Nutzungskontexte und Einstellungen in der Bevölkerung

Ergebnisse einer repräsentativen Studie der ARD/ZDF-Medienkommission

Aufgrund der bisher geringen Verbreitung von mobilen Geräten, mit denen der Empfang von Fernsehprogrammen möglich ist, sind die Erfahrungen mit mobilem Fernsehen insgesamt gering. Entsprechend gibt es nach der im November 2006 von ARD und ZDF in Auftrag gegebenen repräsentativen Bevölkerungsbefragung kaum ein Interesse an mobilem Fernsehen, und die Mehrheit erkennt auch keinen Mehrwert gegenüber der stationären Fernsehnutzung. Lediglich bei jüngeren, in Ausbildung befindlichen Personen kann ein erkennbares Interesse festgestellt werden. Während sich ab 30-Jährige mobiles TV am ehesten über ein Minifernsehgerät vorstellen können, würden Jüngere das Handy oder den MP3-Player/iPod als Empfangsgerät bevorzugen. Allerdings nutzt selbst die Mehrheit der Personen, die bereits mobil fernsehen können, dieses Angebot nur selten oder nie.

Befragt nach den gewünschten Inhalten für mobiles Fernsehen steht mehrheitlich das bekannte, ganz "normale Fernsehprogramm" im Vordergrund. Kurze Nachrichtenbeiträge, Verkehrsmeldungen, Musikclips und Sport stehen an der Spitze. Jüngere wünschen sich stärker Serien, Comedy, Sport und Musik, ab 30-Jährige legen mehr Wert auf aktuelle und fundierte Informationen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sowie Serviceangebote. Generell wird eine zeitunabhängige Nutzung bevorzugt.

Die Befragten würden mobiles Fernsehen am ehesten auf Reisen, bei längeren Wartezeiten (z.B. Arzt, Friseur) oder im Urlaub nutzen. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung (87 %) wünscht sich außerdem einen freien mobilen Empfang der Programme von ARD und ZDF ohne Zusatzkosten. Die Bereitschaft, für den mobilen Fernsehempfang extra zu bezahlen, ist mit 27 Prozent der potenziellen Nutzergruppe gering ausgeprägt.

MP 1/2007, S. 11-19



Zurück zur Übersicht