Heft 4

Sabine Feierabend/Walter Klingler

Was Kinder sehen

Eine Analyse der Fernsehnutzung Drei- bis 13-Jähriger 2006

Das Fernsehjahr 2006 war für Kinder vor allem durch eine Erweiterung des Programmangebots aufgrund des neuen Anbieters NICK geprägt. Trotzdem hat die Fernsehnutzung der drei- bis 13-jährigen Kinder nicht zu-, sondern im Gegenteil mit aktuell 91 Minuten sogar leicht abgenommen. Auch die anderen Eckwerte wie Tagesreichweite oder Verweildauer stagnieren bzw. weisen ebenfalls einen Rückgang auf. Ausnahme bilden wie im Vorjahr die jüngsten Fernsehzuschauer, bei denen sich ein leichter Anstieg der Fernsehnutzung beobachten lässt. Auch Kinder aus den neuen Bundesländern - und hier vor allem die Jungen - haben sich entgegen dem Gesamttrend entwickelt. Daneben weisen im Übrigen auch die Personen ab 14 Jahre wie in den Vorjahren nur minimale Zuwächse auf wie zuletzt vor fünf Jahren. Ob sich hier bereits ein leichter Verdrängungseffekt durch die Zunahme der Computer- und Internetnutzung abzeichnet, wird sich erst in den folgenden Jahren zeigen.

Kinder aus den neuen Ländern sehen nach wie vor mehr fern, der Unterschied ist bei Jungen fast doppelt so stark ausgeprägt wie bei Mädchen. Und nur in den neuen Ländern sehen Jungen noch länger fern als Mädchen, in Westdeutschland ergeben sich kaum geschlechtsspezifische Unterschiede. Die Verfügbarkeit über ein eigenes Fernsehgerät führt bei Kindern aller Altersgruppen zu einer Erhöhung der Fernsehnutzung, und der Fernsehbesitz bei Kindern steigt weiter kontinuierlich an.

Super RTL bleibt trotz Verlusten Marktführer. Auf dem zweiten Rang konnte sich der öffentlich-rechtliche KI.KA mit seinem qualitativ hochwertigen Kinderprogramm trotz erweiterter Konkurrenz erneut als zweitwichtigstes Fernsehprogramm der Kinder behaupten.

MP 4/2007, S. 200-214



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