Heft 7

Birgit van Eimeren/Beate Frees

Bewegtbildnutzung im Internet

Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2008

Der Beitrag untersucht die Entwicklung der gesamten Bewegtbildnutzung im Internet, die im Vergleich zu den letzten Jahren stark zugenommen hat, und wirft einen besonderen Blick auf die Nutzung von Fernsehinhalten im Internet. Alle visuellen Angebotsformen zusammen genommen werden 2008 von 55 Prozent der Internetanwender gelegentlich genutzt, bei den 14- bis 29-Jährigen sind es sogar schon 84 Prozent. Für rund ein Viertel aller Onliner und gut die Hälfte der 14- bis 29-Jährigen gehört der Konsum von Videos und Fernsehsendungen im Netz (live oder zeitversetzt) schon zur Wochenroutine.

Die Nutzung von TV-Livestreams stieg 2008 von 8 auf 12 Prozent. Fernsehen am Computer oder Laptop mit TV-Einsteckkarten oder DVB-T-Sticks für die standardisierte USB-Schnittstelle nutzen 9 Prozent der Onliner. 3 Prozent aller Internetnutzer haben schon mal Fernsehprogramme über so genannte TV-Tauschbörsen, die auf dem technischen Prinzip der Musiktauschbörsen basieren (z.B. Zattoo), gesehen.

Analoge Videorecorder sind noch immer die Hauptnutzungsform für zeitversetztes Fernsehen, die bei fast zwei Drittel (63 %) aller Internetnutzer zum Einsatz kommen. An zweiter Stelle folgen die Videoportale mit 44 Prozent zeitversetzter Fernsehnutzung. An dritter Stelle stehen die DVD- und Festplattenrecorder, die von 39 Prozent der Onliner für zeitversetztes Fernsehen ab und zu genutzt werden. Die Online-Mediatheken der großen Fernsehsender (z.B. ARD- und ZDF-Mediathek, Maxdome, RTLnow) wurden von 12 Prozent der Internetgemeinde für das Anschauen von Fernsehsendungen schon mal aufgesucht. Videopodcasts werden von 7 Prozent der Onliner gelegentlich genutzt, während 3 Prozent, also knapp die Hälfte von ihnen, reine Fernsehsendungen herunterladen bzw. abonnieren. Ebenfalls 3 Prozent haben schon mal Online-Videorecorder, wie beispielsweise Save.TV, Shift TV sowie www.onlinetvrecorder.com, genutzt.

Derzeit sind es rund 23 Millionen Menschen, die Videos und Fernsehsendungen im und über das Internet, linear und zeitversetzt, auf unterschiedlichen Endgeräten und an unterschiedlichen Orten zumindest ab und zu nutzen. Die Inhalte von Medienanbietern und Fernsehsendern werden somit schon heute in relevantem Umfang auf unterschiedlichen medialen Plattformen genutzt.

MP 7/2008, S. 350-355



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