Heft 7

Maria Gerhards/Annette Mende

Ein Drittel der Deutschen bleibt weiter offline

Ergebnisse der ARD/ZDF-Offlinestudie 2008

Die Zahl derjenigen Deutschen, die das Internet nicht nutzen, die so genannten Offliner, ist im vergangenen Jahr weiter gesunken. 22,16 Millionen Erwachsene ab 14 Jahre sind im Jahr 2008 ohne Internetzugang bzw. -nutzung, dies entspricht 34,2 Prozent der erwachsenen Bevölkerung. Im Jahr 2007 lag der Anteil der Offliner noch bei 37,3 Prozent. Der Rückgang ist bei den Männern etwas deutlicher als bei den Frauen: 2008 sind 27,6 Prozent der Männer (minus 3,5 %-Punkte) und 40,4 Prozent der Frauen (minus 2,7 %-Punkte) offline. In der Altersgruppe der ab 60-Jährigen der Offlineranteil um 890 000 Personen gegenüber 2007 gesunken, die Gruppe umfasst mit 14,36 Millionen Personen 64,8 Prozent aller Offliner. Deutlich zurückgegangen ist der Anteil der 30- bis 39-jährigen Offliner, sie zählen nur noch 1,22 Millionen Personen und haben einen Anteil von 5,5 Prozent an den Offlinern insgesamt. Weiterhin deutlich mehr als zwei Drittel (72,9 %) aller Offliner gehören zur Gruppe der Nicht-Berufstätigen und Rentner.

Die technische Haushaltsausstattung der Offliner ist deutlich reduzierter, vor allem weniger "digital" als die der Onliner. Die größten Unterschiede zeigen sich beim Besitz von PCs, aber auch bei Digitalkameras, MP3-Player, DVD-Playern und bei mobilen Telefonen. In Bezug auf die Mediennutzung generell zeigt sich bei Offlinern eine höhere Tagesreichweite für Tageszeitung und Fernsehen als bei den Onlinern. Das Radio liegt hier bei Onlinern wie Offlinern auf etwa dem gleichen Niveau. Die Dauer der Mediennutzung ist aber differenziert zu betrachten. So nutzen bei den ab 50-Jährigen die Onliner Radio und Tageszeitung häufiger als die Offliner der selben Altersgruppe, anders herum verhält es sich beim Fernsehen.

Unter den seit Jahren von den Offlinern gegen das Internet vorgebrachten Argumenten haben 2008 vor allem die Sicherheitsbedenken zugenommen (Zustimmung knapp 80 %). Die Angst vor dem Verlust persönlicher Kontakte durch die zunehmende Verbreitung des Internets nimmt bei vielen Offlinern ebenfalls zu (knapp 60 %). Die Informationsleistung des Internets lässt dagegen mehr als 70 Prozent kalt.

Grundsätzlich nehmen Offliner die Entwicklungen in der Onlinewelt durchaus wahr, die Durchdringung der Gesellschaft durch das Internet ist auch für sie eine Realität. Dass der "Offline-Status" nicht als Nachteil gesehen wird, basiert nicht allein auf mangelnder Erfahrung oder Vorurteilen. Distanz und Skepsis gegenüber dem Internet sind bei den "erfahrenen" Offlinern deutlicher ausgeprägt als bei denen, die für sich einen Internetanschluss planen.

MP 7/2008, S. 365-375



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