ma 2008 Radio II: Stabile Nutzungsmuster auch bei erweiterter Grundgesamtheit
Radionutzung erstmals inklusive EU-Ausländer und Kinder ab zehn Jahren
Mit der ma 2008 Radio II wurde die Grundgesamtheit der ma Radio um in Deutschland lebende EU-Ausländer und um Kinder von zehn bis 13 Jahren erweitert. Dies bedeutet eine Erhöhung des Hochrechnungspotenzials von rund 65 Millionen deutschen Personen ab 14 Jahren auf fast 70 Millionen Personen ab zehn Jahren. Radio ist bisher die einzige Mediengattung unter ag.ma-Dach mit dieser Grundgesamtheit. Das Vorliegen präziser statistischer Grunddaten und damit die Möglichkeit, einen solchen Weg auch methodisch korrekt durchzuführen, waren unabdingbare Voraussetzungen dieser Erweiterungen.
Das Radio genießt trotz aller Veränderungen im Markt weiterhin eine große Wertschätzung durch die Mediennutzer, auch in den erstmals neu erfassten Zielgruppen. Mit einem weitesten Hörerkreis von 93,1 Prozent (D14+: 93,3 %) und einer Tagesreichweite von 75,6 Prozent (D14+: 76,5 %) ist das Radio, neben dem Fernsehen, weiterhin mit das meistgenutzte Medium in Deutschland. Eine Verweildauer pro Tag von durchschnittlich fast vier Stunden verdeutlicht die hohe Medienbindung. Radio ist der wichtigste Tagesbegleiter für die große Mehrheit der Mediennutzer, auch für die neuen Zielgruppen.
Neue technische Informations-, Unterhaltungs- und Kommunikationsmöglichkeiten bilden auch eine Konkurrenz für das Radio. Dies gilt insbesondere für MP3-Player. Hier scheint jedoch eher ein Ergänzungs- als ein Verdrängungseffekt zu verzeichnen zu sein. So liegt aktuell die Radionutzung der MP3-Player-Besitzer in allen Altersgruppen über der durchschnittlichen Radionutzung der jeweiligen Altersgruppe der Bevölkerung ab zehn Jahren.
Bei einem Vergleich der Nutzung öffentlich-rechtlicher und privater Hörfunkprogramme zeigt sich, dass insgesamt mit Abstand mehr Hörerinnen und Hörer ein öffentlich-rechtliches Radioprogramm hören als eines der privaten Konkurrenz. An einem Durchschnittstag schalten 34,2 Millionen Hörerinnen und Hörer mindestens ein Radioprogramm der ARD-Landesrundfunkanstalten oder des Deutschlandfunks ein. Die privaten Hörfunksender kommen zusammen auf eine Tagesreichweite von 28,9 Millionen Hörerinnen und Hörer.
MP 10/2008, S. 502-515
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