Heft 10

Walter Klingler/Dieter K. Müller

ma 2009 Radio II: Radio gewinnt Hörer bei jungen Zielgruppen

Jahresbilanz auf Basis der erweiterten Grundgesamtheit Deutsche und EU-Ausländer ab zehn Jahren

Mit der ma 2009 Radio II ist es erstmals möglich, die Radionutzung für die neue Grundgesamtheit „D+EU 10+“ mit Daten einer Vorjahres-ma (2008 Radio II) zu vergleichen. Nach den aktuellen Ergebnissen der ma 2009 Radio II auf der Basis von rund 66 000 Interviews genießt das Radio eine unverändert hohe Akzeptanz bei allen Nutzern, auch bei den neuen Zielgruppen. Mit einem weitesten Hörerkreis von 93,5 Prozent und einer Tagesreichweite von 76,4 Prozent bleibt der Hörfunk, neben dem Fernsehen, das meistgenutzte Medium in Deutschland. Die durchschnittliche Hördauer für die Grundgesamtheit „D+EU 10+“ liegt stabil bei 177 Minuten, die der deutschen Bevölkerung (D 14+) beträgt 184 Minuten. Der Wert bei den Kindern steigt um vier Minuten von 54 auf 58 Minuten. Die Verweildauer liegt mit 232 Minuten (D+EU 10+) bzw. 238 Minuten (D 14+) unverändert bei durchschnittlich fast vier Stunden am Tag.

Im Tagesverlauf bleibt die Radionutzung unverändert, nimmt aber an den Wochenendtagen zu. Hingegen verzeichnen die Komplementärmedien PC, Tonträger und Video/DVD in der aktuellen Media-Analyse einen Rückgang der Verweildauer. Radio bleibt damit weiterhin der wichtigste Tagesbegleiter für die große Mehrheit der Mediennutzer. Nach wie vor schalten die Radiohörer in Deutschland im Durchschnitt vier Programme innerhalb von 14 Tagen ein (Weitester Hörerkreis). Die Anzahl der pro Tag im Schnitt von allen Hörern eingeschalteten Programme beträgt 2009 durchschnittlich 1,5 Programme und liegt damit auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr.

Die Ergebnisse der ma 2009 Radio II zeigen, dass besonders bei den jungen Zielgruppen, neben den 14- bis 19-Jährigen vor allem Auszubildende, Schüler und Studenten, aber auch bei den ab 50-Jährigen, das Radio an Reichweite gewinnt. Auch die Radionutzung der Frauen steigt und gleicht sich jener der Männer nahezu an. Berufstätige dagegen, vor allem Männer im Alter zwischen 30 und 49 Jahren, hören bei der Arbeit außer Haus weniger Radio - eventuell eine Folge von Wirtschaftskrise und Kurzarbeit.

MP 10/2009, S. 518-528



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