Heft 10

ARD-Forschungsdienst

Nutzung mobiler Medien

Derzeit erleben wir in den Bereichen Kommunikation (z.B. Instant-Messaging, Mobile Social Networks), Unterhaltung (z.B. Mobile Gaming, Mobile Music), Information (z.B. Mobiles Fernsehen, Mobile Search, Location Based Services) und Transaktion (z.B. Mobile Payment, Mobile Ticketing) einen neuen Boom mobiler Medien und Angebote. Hierfür stehen eine Vielzahl immer leistungsfähigerer mobiler Endgeräte (z.B. PDAs, Netbooks, Smartphones) und verschiedene Übertragungstechniken zur Verfügung.

Experten räumen insbesondere der mobilen Internetnutzung per Handy gute Entwicklungschancen ein. Hierzulande nutzt bislang jedoch nur eine Minderheit der Handybesitzer ihr Gerät tatsächlich, um ins Internet zu gehen. Einerseits sind offensichtlich die Preismodelle der Anbieter wenig attraktiv, andererseits werden häufig Einschränkungen bei der Darstellung von Internetangeboten auf Mobiltelefonen bemängelt. Neben den funktionalen Aspekten werden in der Forschung zunehmend auch hedonistische Aspekte der Nutzung mobiler Medien bzw. Inhalte berücksichtigt. Die Voraussetzung für ein angenehmes Nutzungserleben ist dabei einerseits eine gute Funktionalität des Angebots und andererseits das Vorhandensein nutzerrelevanter Inhalte. "Fun follows function" ist eine treffende Zusammenfassung dieser und weiterer Befunde.

Inwieweit mobiles Fernsehen die vielzitierte "Killer-Applikation" sein wird, bleibt fraglich. Damit Mobile TV akzeptiert wird, muss – so die Ergebnisse einer weiteren Studie – der angebotene Inhalt interessant und zugleich "fesselnd" sein. Entscheidend für die Verbreitung mobiler Kommunikationsangebote dürfte also die Entwicklung spezifischer Angebote für mobile Endgeräte sein.

MP 10/2009, S. 554-559



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