Heft 2

Karolin Schmidt/Lothar Mai

Die Fußball-Bundesliga im Radio

Ergebnisse einer Nutzungsanalyse im Zeitverlauf

Radio hat seine Position in der Fußballberichterstattung weiter ausgebaut. Zu diesem Ergebnis kommt eine Zeitreihenuntersuchung der ARD-Werbung SALES & SERVICES der Jahre 2003, 2006 und 2009. In repräsentativen Telefoninterviews (deutschsprachige Bevölkerung ab 14 Jahren) wurden jeweils ca. 2 000 Personen befragt. Für rund ein Drittel der Bevölkerung gehört es zur Wochenendbeschäftigung dazu, sich durch Radio über die Ereignisse in den einzelnen Stadien auf dem Laufenden zu halten. Die Bundesliga-Schaltkonferenz von 14 ARD-Radiosendern mit den letzten 20 Spielminuten lockte im Jahr 2009 am Samstagnachmittag mehr als 15 Millionen Hörer vor die Radiogeräte.

Wie die demografische Struktur der Bundesligakonferenz-Hörer belegt, handelt es sich beim Fußball mit 73 Prozent der Hörer nach wie vor um eine Männerdomäne. Auch das steigende Interesse der Frauen an den Spielen der Nationalmannschaft nach der WM 2006 konnte hier keine Veränderung herbeiführen. Dagegen ist das Interesse an Fußballberichten im Radio in den letzten sechs Jahren durch alle Altersgruppen hinweg angestiegen.

Die Tatsache, dass sich sowohl die Nutzung des Internets als auch die des Radios als Informationsmedium zur Fußball-Bundesliga erhöht hat, zeigt, dass die Medien hier kaum miteinander konkurrieren, sondern sich vielmehr ergänzen. Während Radio als Tagesbegleiter für die Information zur Bundesligaberichterstattung fungiert, wird es in dieser Funktion am Abend vom Fernsehen abgelöst. Nachdem die ARD die Bundesligarechte vor Jahren wieder erworben und die Berichterstattung übernommen hatte, konnte die „Sportschau“ einen Großteil der Fußballinteressierten für sich gewinnen und die Zuschauerschaft der Bundesligaspiele noch erhöhen. Sowohl im Fernsehen als auch im Radio errreicht die Berichterstattung über die Fußball-Bundesliga attraktive Zielgruppen .

 

MP 2/2010, S. 73-77



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