Heft 12

Elmar Klemm

Qualitätsprüfung im Fernsehpanel 2010

Ergebnisse eines Internen Coincidental Checks des AGF/GfK-Fernsehpanels

In regelmäßigen Abständen überprüft die Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) die Qualität des AGF/GfK Fernsehpanels. Ein Instrument zur Prüfung des Qualitätsmerkmals Reliabilität ist der Interne Coincidental Check (ICC). Diese groß angelegte Untersuchung der GfK im Auftrag der AGF ermittelt, ob die Panelmitglieder sich korrekt an den Metergeräten an- und abmelden. Da das Fernsehforschungspanel seit der zweiten Hälfte des Jahres 2009 mit einer neuen Generation von Metergeräten (TC Score mit neuer Fernbedienung) ausgerüstet wurde, war das Interesse am ICC dieses Mal besonders hoch.

Der ICC prüft, ob die Panelteilnehmer korrekten Gebrauch von ihrer Fernbedienung machen, ob sie also, wenn sie sich am GfK-Meter angemeldet haben, tatsächlich auch fernsehen, und sie sich umgekehrt, wenn sie nicht fernsehen, auch nicht am Metergerät angemeldet haben. Die Ermittlung des tatsächlichen Fernsehverhaltens erfolgt im ICC über eine telefonische Befragung (CATI) der Panelteilnehmer. Hierzu wurden im April 2010 in mehr als 1 300 Hauhalten Interviews durchgeführt, wobei Informationen über rund 2 700 Personen ermittelt wurden.

Nach den Ergebnissen des ICC 2010 stimmen bei 91 Prozent aller untersuchten Personen gemessenes und erfragtes Verhalten überein (Koinzidenz). Die Qualität des Panels ist also im Hinblick auf das Anmeldeverfahren seit 1997 weitestgehend konstant geblieben, seit 2006 ist sogar eine Verbesserung der Koinzidenz festzustellen. Anders als bei der Haushaltsgröße (hier müssen vom Befragten Angaben über dritte Personen gemacht werden) spielen soziodemografische Faktoren wie Alter, Geschlecht, Bildung und Region keine wesentliche Rolle. Auch eine lange Panelzugehörigkeit macht sich nicht in einer geringeren Koinzidenz bemerkbar.

Mit den neuen Metergeräten wird seit Juli 2009 auch die Fernsehnutzung von Gästen differenziert erfasst. Offensichtlich melden sich jedoch nicht alle Gäste am Gerät an, sodass die Gästenutzung im Panel unterschätzt wird. Außerdem wird im ICC ermittelt, ob die Befragten während des Fernsehens Nebentätigkeiten nachgegangen sind.

MP 12/2010, S. 581-587



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