Heft 7-8

Beate Frees/Birgit van Eimeren

Bewegtbildnutzung im Internet 2011: Mediatheken als Treiber

Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2011

Die Nutzung von Bewegtbildinhalten im Internet nimmt weiter zu. Insbesondere die Nachfrage nach Fernsehcontent ist hoch: Über die Hälfte der Bewegtbildnutzer hat bereits Fernsehinhalte im Web gesehen. Besonders stark ausgeprägt ist diese Nutzung bei den unter 30-Jährigen. Die Nutzung neuer Plattformen zeigt, dass hier bereits relevante Teile des Fernsehkonsums stattfinden.

Unter der Bezeichnung „Bewegtbild“ im Netz sind alle audiovisuellen Angebotsformen subsumiert, die im Internet zur Verfügung stehen, seien es allgemein Videos, ganze Fernsehsendungen oder Ausschnitte daraus sowie Videopodcasts oder sonstige bewegte Bilder. Sie werden nach wie vor in erster Linie auf den Videoportalen wie YouTube genutzt. Dies geben 80 Prozent derjenigen an, die zumindest selten Bewegtbilder im Internet nutzen. Auch auf den Videoportalen werden vorwiegend redaktionell bearbeitete Videos, beispielsweise Musikvideos oder Fernsehsendungen und Beiträge daraus, angeschaut, obwohl das Angebot an Amateurvideos deutlich überwiegt.

Einen deutlichen Anstieg erlebte die Nutzung von Mediatheken. Nicht nur die gelegentliche zeitversetzte Nutzung von Fernsehsendungen oder Ausschnitten daraus via Internat ist seit 2008 von 14 Prozent auf 29 Prozent gewachsen, sondern auch der zumindest wöchentliche Aufruf dieser Videos hat sich seit 2008 mehr als verdoppelt (von 5 % auf 12 %). Nach YouTube sind die Sendermediatheken die meistgenutzten Bewegtbildangebote, angeführt von der ZDF-Mediathek (22 % überhaupt genutzt, davon 11 % innerhalb von vier Wochen) und der Mediathek von ARD/Das Erste (20 % überhaupt genutzt, davon 10 % in den letzten vier Wochen).

Das „klassische“ lineare Fernsehen ist jedoch weiterhin das Hauptmedium, wenn es um die Ansprache großer Publika geht: 97 Prozent des Fernsehkonsums finden auch 2011 noch linear statt. Hinzu kommen 2 Prozent zeitversetzte und nur 1 Prozent Onlinenutzung.

MP 7/2011, S. 350-359



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