Heft 7-8

Birgit van Eimeren/Beate Frees

Drei von vier Deutschen im Netz - ein Ende des digitalen Grabens in Sicht?

Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2011

Die Internetverbreitung in Deutschland steigt weiter: Seit der letzten ARD/ZDF-Onlinestudie haben 2,7 Millionen Deutsche ihren Status vom Offliner zum Onliner gewechselt. Dies entspricht einem Zuwachs von 6 Prozent. Inzwischen sind 73,3 Prozent der Deutschen online (2010: 69,4 %). In absoluten Zahlen bedeutet dies, 51,7 Millionen Erwachsene in Deutschland nutzen zumindest gelegentlich das Internet, damit stellt Deutschland den größten Internetmarkt in Europa dar.

Der Zuwachs von 2,7 Millionen neuen Onlinern im letzten Jahr kam nahezu ausschließlich aus den mittleren und älteren Alterssegmenten: Unter den 40- bis 59-Jährigen stieg der Anteil der Onliner von 18,5 Millionen auf 20 Millionen, unter den ab 60-Jährigen entdeckten im letzten Jahr 1,3 Millionen das Netz, so dass inzwischen 7  Millionen ab 60-Jährige in Deutschland online sind. Der Anteil der Internetnutzer unter den ab 60-Jährigen liegt inzwischen bei 34,5 Prozent, 2010 betrug dieser Anteil noch 28,2 Prozent.

Auch 2011 bleiben die bekannten geschlechtsspezifischen Unterschiede weitgehend erhalten: Frauen verbringen weniger Zeit im Netz als Männer. Während 82 Prozent der Männer nahezu täglich im Netz sind und dafür rund 150 Minuten täglich aufwenden, sind es nur 70 Prozent der Nutzerinnen bei durchschnittlich 123 Minuten. Männer sind grundsätzlich aktiver im Netz. Sie surfen häufiger, zeigen eine höhere Affinität zu Audio- und Videoanwendungen und nutzen ganz generell mehr und zeitaufwendigere Anwendungen als Frauen.

Unter den Inhalten, die am häufigsten im Netz abgerufen werden, rangieren aktuelle Nachrichten ganz oben. 61 Prozent der Onlinenutzer rufen gelegentlich bis häufig Nachrichten im Netz ab. Dies bedeutet aber nicht, dass andere tagesaktuelle Medien deshalb weniger genutzt werden: Bei der Abfrage, ob der Befragte „gestern aktuelle Ereignisse aus Politik und Gesellschaft“ erhalten habe, bestätigten dies 75 Prozent der deutschen Onliner, aber nur 64 Prozent der Offliner. Dabei war das Internet nur für jeden Fünften (20 %) die maßgebliche Informationsquelle. 68 Prozent erhielten ihre Informationen über das Fernsehen, 35 Prozent über das Radio und 42 Prozent über die Tageszeitung.

MP 7/2011, S. 334-349



Zurück zur Übersicht