Heft 6

Sabine Feierabend/Thomas Rathgeb

Medienumgang Jugendlicher in Deutschland

Ergebnisse der JIM-Studie 2010

Die Studie JIM (Jugend, Information, Multimedia) zeichnet seit 13 Jahren den Medienumgang Jugendlicher nach. In der JIM-Studie 2010 wurden 1 208 Jugendliche  im Alter von 12 bis 19 Jahren telefonisch befragt. Qualitative Aspekte wurden im Rahmen von  JIMplus 2010 erfasst, hier wurden aus der Gesamtstichprobe per Zufall rund 10 Prozent ausgewählt und gezielt zu Themen wie Fernsehen, Informationsverhalten, Glaubwürdigkeit der Medien oder Onlinecommunitys befragt.

Es zeigt sich, dass die 12- bis 19-Jährigen heute auf ein großes Medienangebot zurückgreifen können. Nahezu alle Jugendlichen haben ein eigenes Handy, 14 Prozent sogar ein Smartphone. Jeweils rund 80 Prozent besitzen einen MP3-Player oder einen eigenen Computer bzw. Laptop. Einen Fernseher haben 58 Prozent der Jugendlichen. Rund die Hälfte der Befragten verfügt über einen eigenen Internetzugang.

Bei den alltäglichen bzw. mehrmals wöchentlichen Medienbeschäftigungen liegen Handy, Computer und Fernseher auf den ersten drei Plätzen. Klassische Medien sind ebenfalls von Interesse: 74 Prozent hören täglich/mehrmals wöchentlich Radio, 44 Prozent lesen regelmäßig eine Tageszeitung.
   Für neun von zehn Jugendlichen ist Musikhören (egal über welchen Ausspielweg) die wichtigste Medienbeschäftigung, dicht gefolgt von der Nutzung des Internets und der Handynutzung. Für jeweils 56 Prozent sind Fernsehen und Radiohören von großer Bedeutung. Jeder Zweite nennt das Lesen von Büchern als wichtig oder sehr wichtig. 46 Prozent nennen Video- bzw. Computerspiele, und 38 Prozent sagen, dass für sie die Tageszeitung relevant ist.

Beim Informationsverhalten zeigt sich auch bei der Multimediageneration die klassische Kompetenzverteilung. Wenn es um Nachrichten oder das Tagesgeschehen aus der Region geht, so steht die Tageszeitung an erster Stelle, gefolgt vom Fernsehen und dem Radio, das Internet wird hier als Informationsmedium kaum in Betracht gezogen. Bei nationalen Nachrichten ist für mehr als die Hälfte der Befragten das Fernsehen die weitaus wichtigste Informationsquelle, ganz ähnlich verhält es sich auch bei den Weltnachrichten.
   Im Durchschnitt verbringen Jugendliche 138 Minuten pro Wochentag im Internet, die Hälfte ihrer gesamten Onlinenutzungszeit nutzen sie dabei für Kommunikation. Dies geschieht in erster Linie über soziale Netzwerke und Instant Messenger. Onlinecommunitys werden von mehr als der Hälfte der Onliner täglich genutzt, von den meisten sogar mehrmals am Tag.

MP 6/2011, S. 299-310



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