Heft 7-8

Birgit van Eimeren/Beate Frees

76 Prozent der Deutschen online - neue Nutzungssituationen durch mobile Endgeräte

Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2012

Das Internet wird inzwischen von 75,9 Prozent aller Deutschen ab 14 Jahren zumindest gelegentlich genutzt. Dies entspricht 53,4 Millionen Menschen. Damit hat sich die Anzahl der Internetnutzer in Deutschland in den letzten zwölf Jahren verdreifacht. Dies sind Kerndaten der repräsentativen ARD/ZDF-Onlinestudie für das Jahr 2012. Wie bereits in den Vorjahren ging auch 2012 der Zuwachs von den ab 50-Jährigen aus: Unter den 50-bis 59-Jährigen stieg der Anteil der Internetnutzung von 69,1 Prozent (2011) auf 76,8 Prozent (2012), bei den 60-bis 69-Jährigen von 53,9 Prozent auf 62,7 Prozent. Unter den ab 70-Jährigen ist inzwischen jeder Fünfte (20,1 %; 2011: 17,6 %) online.

Die Annäherung zwischen den Jüngeren und Älteren, zwischen den erfahreneren und unerfahreneren Nutzern trifft vor allem auf Anwendungen wie E-Mail-Kommunikation, Informationssuche und Onlineshopping zu. Bei Social Networks, Audio-und Videoabrufen – Applikationen der Web-2.0-Ära – zeigen die Jüngeren weiterhin ein deutlich höheres Interesse als die älteren Nutzer.

Neue Impulse gehen von den mobilen Endgeräten Smartphone und Tablet-PC aus. Die mobile Internetnutzung hat sich in den letzten drei Jahren mit inzwischen 23 Prozent mehr als verdoppelt. Knapp die Hälfte (45 %) der 14-bis 49-Jährigen geht bereits via Handy oder Smartphone ins Internet. Dabei wird deutlich, dass Tablets und Smartphones unterschiedlich genutzt werden: Bei Tablets steht der Abruf von Websites und die Kommunikation über E-Mails im Vordergrund, während bei Smartphones die sozialen Netzwerke den Abruf dominieren.

Die zeitversetzte Nutzung von Fernsehsendungen im Internet spielt auch 2012 noch eine untergeordnete Rolle. Sie wird vermutlich erst mit der größeren Verbreitung von Smart-TV in Verbindung mit den Sender-Mediatheken an Fahrt aufnehmen. Parallel zu dieser Entwicklung nimmt die für „Funkmedien" aufgewendete Zeit weiter zu. Das heißt, die Bildschirmmedien ergänzen sich und in Summe werden mehr Medieninhalte konsumiert als noch in der Web-1.0-Ära.

MP 7/2012, S. 362-379



Zurück zur Übersicht