Heft 2

Sabine Feierabend/Albrecht Kutteroff

Medienumgang Jugendlicher in Deutschland

Ergebnisse der JIM-Studie 2006

Computer und Internet sind endgültig Bestandteil des Alltags Jugendlicher geworden, und der Computer beginnt, dem Fernsehen als "unentbehrlichstes" Medium den Rang abzulaufen. Zu diesem Ergebnis kommt die vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest herausgegebene JIM-Studie 2006, in der rund 1 200 Jugendliche repräsentativ befragt wurden. Je nach Alter verbringen Jugendliche 94 bis 155 Minuten am Computer, der auch in Ausbildung und Beruf intensiv genutzt wird. Von den Offlinetätigkeiten stehen Musik, Arbeit für die Schule und PC-Spiele an der Spitze. Das Internet wird immer stärker als Kommunikationsmedium (Instant Messaging, Chats) genutzt. Vor allem unter bildungs- und geschlechtsspezifischen Aspekten werden - wie bereits beim Fernsehen - Unterschiede in der Nutzung des Computers sichtbar.

Inzwischen verfügt fast jeder Jugendliche (92 %) über mindestens ein Mobiltelefon, und zwei Drittel der Jugendlichen besitzen ein Fernsehgerät bzw. einen PC/Laptop. Während fast drei Viertel der Hauptschüler einen eigenen Fernseher im Zimmer haben, ist es bei den Gymnasiasten nur gut die Hälfte. Dagegen haben Gymnasiasten häufiger einen eigenen Computer und einen Internetanschluss als Realschüler und Hauptschüler. Entsprechend besteht ein deutliches Bildungsgefälle bei der Onlinenutzung. Im Vergleich zum Vorjahr haben die Nutzung von PC und MP3-Player weiter zugenommen, und der Computer, der vor allem wegen seiner Multifunktionalität geschätzt wird, ist erstmals das unentbehrlichste Medium der Jugendlichen.

Die meistgenutzten Musikmedien der Jugendlichen sind Radio und MP3-Player. Im Radio werden Musik, Nachrichten/Aktuelles und Comedy als wichtigste Sendungselemente geschätzt. Bei der Handynutzung gelten SMS, telefonieren und fotografieren als wichtigste Funktionen. Zwar wissen die meisten Jugendlichen, dass brutale Videos und Pornofilme per Handy verschickt werden, über Erfahrungen mit solchen Videos verfügt nach eigenen Angaben aber nur eine Minderheit.

MP 2/2007, S. 83-95



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