Heft 6

Andreas Vogel

Publikumszeitschriften 2012: Kaum Anteilsverschiebungen im rückläufigen Markt

Daten zum Markt und zur Konzentration der Publikumspresse in Deutschland im I. Quartal 2012

Differenziert nach Erscheinungsintervallen zeigt sich bei den mindestens 14-täglich publizierten Zeitschriften ein noch höherer Konzentrationsgrad von 87,4 Prozent. In diesem Segment liegt Bauer mit gut 30 Prozent Marktanteil seit Jahren auf Rang 1 vor Springer und Burda. Bei den seltener erscheinenden Publikationen entfällt auf die Top 5 ein Marktanteil von knapp 40 Prozent. Hier rangiert Burda mit 12,5 Prozent Marktanteil auf dem ersten Platz vor Gruner + Jahr.

Die Entwicklung seit 2010 veränderte das Ranking der fünf auflagenstärksten Verlagsgruppen nicht. Im Gesamtmarkt erzielt Bauer vor Burda, Springer, Gruner + Jahr sowie WAZ den höchsten Marktanteil. Die WAZ-Gruppe gewann seit 2010 als einziges der Top-5-Unternehmen in beiden untersuchten Marktsegmenten Marktanteile hinzu.

Kennzeichnend für den Zeitschriftenmarkt sind stagnierende Werbeerlöse und sinkende Auflagen. Seit dem Jahr 2000 ist die Zahl der verkauften Gesamtauflage kontinuierlich zurückgegangen. Besonders betroffen sind die 14-täglich oder wöchentlich erscheinenden Zeitschriften. Darunter sind auch viele Objekte der Marktführer, deren Titel jedoch nach wie vor deutlich auflagenstärker sind als die der Mitbewerber. Die Zahl der publizierten Titel ist im Untersuchungszeitraum weiter auf 1 451 Zeitschriften im ersten Quartal 2012 angestiegen, die meisten neuen Titel erscheinen seltener als 14-täglich.

Die Konzentration in der deutschen Publikumspresse bleibt trotz leicht sinkender Tendenz weiterhin sehr hoch. Im ersten Quartal 2012 stammten annähernd zwei Drittel aller Zeitschriftenexemplare, nämlich 63,6 Prozent, aus den fünf führenden Verlagsgruppen Bauer, Burda, Springer, Gruner + Jahr sowie WAZ. 2010 waren es 64,9 Prozent. Dies sind Ergebnisse der zweijährlichen Konzentrationsstudie des Wissenschaftlichen Instituts für Presseforschung, WIP, Köln.

MP 6/2012, S. 317-338



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