Heft 3

Inge Mohr/Gerlinde Frey-Vor

Die ARD-Themenwoche "Leben mit dem Tod" im Urteil des Publikums

Ergebnisse einer Repräsentativbefragung

Zum siebten Mal widmete sich die ARD im November 2012 eine Woche lang in Hörfunk, Fernsehen, im Teletext und im Internet einem Schwerpunktthema. Dieses Mal ging es unter dem Titel „Leben mit dem Tod“ um Sterben und Tod. Das Thema wurde in vielfältigen Angebotsformen wie Dokumentationen, Spielfilmen, Gesprächssendungen, Reportagen, Berichten und Begleitaktionen aufgegriffen.

Insgesamt wurden in den Fernsehprogrammen der ARD 469 Sendungen und Beiträge und damit 157 Stunden mit thematischem Bezug ausgestrahlt. Die Radioprogramme sendeten über 270 Stunden themenspezifisches Programm mit fast 1 000 Beiträgen. Auch Internetangebote von ARD Online und Begleitangebote in den sozialen Medien wurden dem Thema gewidmet. Die „Aktion Schulstunde“ im Internet sollte Lehrkräften an Grundschulen helfen, einen Aspekt von Tod und Sterben im Unterricht zu behandeln. Die „Aktion Lebensblicke“ lud dazu ein, eigene Gedanken zu Fragen wie „Was soll von mir bleiben?“ in einer Videobotschaft im Netz zu hinterlassen.

Die AGF/GfK-Daten zeigen eine im Vergleich zur Themenwoche des Jahres 2011 gestiegene Nutzung der Fernsehangebote. Die im Anschluss an die Themenwoche durchgeführte bevölkerungsrepräsentative Befragung ermittelte, dass das Schwerpunktthema 2012 „Leben mit dem Tod“ sowohl in der Gesamtbevölkerung als auch in nahezu allen Altersgruppen den höchsten Aufmerksamkeitswert aller bisherigen Themenwochen erreicht hat.
Auch der Grad des in der Befragung ermittelten Interesses und die Bewertungen waren ziemlich hoch. 92 Prozent der Befragten, die Angebote der Themenwoche genutzt hatten, begrüßten, dass das Thema von verschiedenen Perspektiven aus betrachtet wurde. Ebenso wurde der Informationsgehalt gelobt. Ferner beurteilten die Befragten den Umgang mit dem schwierigen Thema als einfühlsam und verantwortungsvoll.
Die Themenwoche hat sowohl ein jüngeres als auch ein älteres Publikum angesprochen. Auch ein nennenswerter Anteil an Personen, die normalerweise ausschließlich private Sender nutzen, wurde von den Angeboten der Themenwoche erreicht.

Das Ziel, die Sprachlosigkeit beim Tabuthema Sterben zu überwinden und das Gespräch darüber im privaten und gesellschaftlichen Umfeld anzuregen, hat die Themenwoche den Befragungsergebnissen zufolge deutlich erfüllt. Der Gesprächswert, der Themenwoche 2012 wurde höher eingeschätzt als jener der zurückliegenden Themenwochen. Durch die Schwerpunktwoche angeregt wurde auch das Nachdenken über die Themen Testament, Patientenverfügung und andere Vorsorgemaßnahmen.

MP 3/2013, S. 154-164



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