Heft 5

Oliver Turecek/Gunnar Roters

Home-Entertainment-Branche wächst

Videomarkt und Videonutzung 2012

Die Home-Entertainment-Branche blickt auf das Jahr 2012 insgesamt sehr positiv zurück: Sie erwirtschaftete mit einem Umsatz von 1,74 Mrd Euro das zweitbeste Ergebnis ihrer Geschichte. Leichte Umsatzverluste im Verkauf konnten durch Zuwächse im Verleihgeschäft mehr als ausgeglichen werden. Dabei ist innerhalb des Videokaufmarktes eine weitere Verschiebung der Formate von der DVD hin zur Blu-ray-Disc und zum digitalen Verkauf zu beobachten.

Umstrukturierungen des Videomarktes unter dem Einfluss neuer technischer Möglichkeiten hielten auch 2012 weiter an. So verzeichnete die Branche durch die Blu-ray-Disc, auf der Filme in HD-Qualität angeboten werden, und durch Video-on-Demand-Angebote via Internet erhebliche Zugewinne. Demgegenüber verlor die traditionelle DVD etwas an Bedeutung, blieb aber dennoch das dominierende Marktsegment. Allein mit dem DVD-Verkauf mit rund 1 Mrd Euro Umsatz erzielte die Home-Entertainment-Branche ein fast gleich hohes Ergebnis wie die Kinobranche. Mit physischen Trägermedien wurden 2012 insgesamt noch 93 Prozent des Branchenumsatzes erzielt.

Im Bereich des Video-on-Demand ist weiteres Entwicklungspotenzial erkennbar. Die Bestrebungen der Branche werden zum Teil aber durch illegale Portale behindert. Die Anzahl der traditionellen Videotheken vor Ort vermindert sich unter dem Einfluss des Internets zunehmend. Das Internet wird sowohl für die Bestellung physischer Trägermedien wie DVD und Blu-ray genutzt als auch für verschiedene Formen von Video-on-Demand (Verkauf, Verleih, Abonnement). Eine steigende Anzahl von frei zugänglichen Web-TV-Angeboten kommt hinzu, die ebenfalls um die Aufmerksamkeit der Nutzer konkurrieren.
Die zeitversetzte und zeitverzögerte Nutzung von Fernsehinhalten hat leicht zugenommen. Publikumsresonanz in der zeitversetzten und zeitverzögerten Nutzung fanden insbesondere Krimiproduktionen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens, vor allem die „Tatort“-Reihe.

MP 5/2013, S. 273-280



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