Heft 3

Sabine Feierabend/Ulrike Karg/Thomas Rathgeb

Kinder und Medien

Ergebnisse der KIM-Studie 2012

Kinder wachsen heute in einer von Medien geprägten Welt auf. Gefragt nach ihren Themeninteressen, stehen nach den Ergebnissen der KIM-Studie 2012 bei Sechs-bis 13-Jährigen aber nach wie vor „Freunde und Freundschaft“ an erster Stelle. In ihrer Freizeit treffen sich rund neun von zehn Kindern regelmäßig mit ihren Freunden oder nutzen ihre Freizeit zum Spielen.
Bei der Mediennutzung im Kindesalter dominiert das Fernsehen. Fast alle Kinder schalten zumindest einmal pro Woche den Fernseher ein, und der Großteil der Sechs-bis 13-Jährigen möchte am wenigsten auf das Fernsehen verzichten. Die Medienpräferenzen von Mädchen und Jungen weisen jenseits des Fernsehens deutliche Unterschiede auf. So sind Computer-/Konsolen-und Onlinespiele für Jungen deutlich attraktiver als für Mädchen, letztere haben nach wie vor eine sehr viel höhere Affinität zum Lesen. Trotz der Dominanz des Fernsehens ist das Internet längst im Alltag von Kindern angekommen. Zwar haben derzeit Tablet-PCs und Smartphones bei den Sechs-bis Dreizehnjährigen noch keine so große Bedeutung, doch nimmt die Intensität der Internetnutzung zu, und spätestens mit zehn Jahren spielt das Internet eine wichtige Rolle bei Kindern. Eltern sind hierbei im Zwiespalt, da sie einerseits die Notwendigkeit einer frühen Annäherung an den Computer erkennen, andererseits auch die Gefahren sehen.

Die Nutzung von Internetangeboten wie Facebook, welches primär für Erwachsene konzipiert wurde, ist kritisch zu sehen. Global agierende Anbieter zielen in der Regel allein auf eine erwachsene Zielgruppe ab und stellen sich durch die Angabe eines (nicht geprüften) Mindestalters in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (Facebook: 13 Jahre) häufig nicht ihrer Verantwortung, was den Schutz von Kindern und Jugendlichen angeht. Anhand der Nutzungszahlen lässt sich feststellen, dass Kinder sich mit durchschnittlich zehn Jahren in ihrer Community anmelden – die Nutzung durch Kinder ist also Realität, auf die sich auch die Anbieter einstellen sollten.

MP 3/2013, S. 143-153



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