Heft 7-8

Birgit van Eimeren/Beate Frees

79 Prozent der Deutschen online - Zuwachs bei mobiler Internetnutzung und Bewegtbild

Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2014

Der Anteil der Internetnutzer ist in Deutschland 2014 auf 79,1 Prozent angestiegen. Die Zahl der Onliner wächst jedoch nur noch moderat – rund 1,4 Millionen Menschen sind im Vergleich zum Vorjahr hinzugekommen (+2 %). Das Potenzial bei den jüngeren Altersgruppen ist weitgehend ausgeschöpft, künftiges Wachstum wird vornehmlich in der älteren Generation und durch die zunehmende Verbreitung mobiler Endgeräte zu erwarten sein. 2014 haben 80 Prozent der Onliner „gestern“ das Internet genutzt. Auf die Gesamtbevölkerung bezogen sind dies rund 63 Prozent oder 44,5 Millionen Menschen, die täglich auf das Netz zugreifen.

Das Spektrum der Anwendungsmöglichkeiten wird indes bei weitem nicht ausgenutzt: Vier von zehn Onlinern nutzen das Internet nur sehr limitiert und beschränken ihre Nachfrage auf wenige bekannte Anwendungen. Informationen suchen, Suchmaschinen nutzen und E-Mail-Kommunikation sind nach wie vor mit Abstand die häufigsten Anwendungen. Den Internetnutzern sind die Grenzen ihrer Netzkompetenz durchaus bewusst. Nur 15 Prozent schätzen ihre Internetkenntnisse als „sehr gut“ ein, weitere 51 Prozent als „gut“. Die sehr internetaffine junge Altersgruppe der „Digital Natives“ (14 bis 29 Jahre: „sehr gut“: 26 %) sowie Männer (20 %) schätzen ihre Internetkompetenz am höchsten ein.

Zu den Angeboten mit Wachstum zählen die Audio- und vor allem die Videoangebote im Netz: Die Nutzung von Video-Mediatheken, Videoportalen, Video- und Audiopodcasts sowie Video- und Audio-Streamingdiensten nimmt zu – insbesondere, aber nicht nur bei unter 30-Jährigen. Auch wegen der steigenden Verbreitung von Tablets und Smartphones wird immer mehr Zeit mit dem Internet verbracht, wobei die unter 30-Jährigen das Smartphone bevorzugen, während das Tablet besonders gerne von den 30- bis 49-Jährigen genutzt wird. 2014 ist die Hälfte der Onliner zumindest gelegentlich unterwegs online.

Das Nutzungsverhalten gerade in der jüngeren Altersgruppe ist ein Indikator für den fortschreitenden Wandel des Mediennutzungsverhaltens, wobei die Angebotsvermehrung und die individualisierte Nutzung nur zwei der Einflussfaktoren sind. Je größer die Wahlfreiheit ist, umso wichtiger wird es gerade für Fernseh- und Radioanbieter, ihre Inhalte als Marken zu etablieren, die crossmedial auf allen Plattformen bereitgestellt werden, wobei dennoch der Absender klar erkennbar bleiben muss.

MP 8/2014, S. 378-396



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