Heft 12

Elmar Klemm

Qualitätsprüfung im Fernsehpanel 2014

Ergebnisse eines Internen Coincidental Checks des AGF-Fernsehpanels

Der Interne Coincidental Check (ICC) ist eine groß angelegte Untersuchung der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF), die seit 1997 in regelmäßigen Abständen ermittelt, ob sich die Teilnehmer des AGF-Fernsehforschungspanels korrekt an den Metergeräten an- und abmelden. Dies gilt als wichtiges Qualitätskriterium. Letztmalig fand eine solche Prüfung im Jahr 2010 statt. Da in der Zwischenzeit zumindest in Teilen der Bevölkerung ein Wandel der Mediennutzung stattgefunden hat – Stichwort: Second Screen – war das Interesse am ICC dieses Jahr besonders groß, weil hierdurch geprüft werden konnte, ob dieses veränderte Mediennutzungsverhalten Auswirkungen auf die Qualität des Panels hat.

Die Ermittlung des tatsächlichen Fernsehverhaltens erfolgt im ICC über eine telefonische Befragung (CATI) der Panelteilnehmer. Zu einem genau festgelegten Zeitpunkt werden diese befragt, ob sie gerade fernsehen bzw. in einem Referenzintervall von 60 Sekunden ferngesehen haben. Befragt wurden Personen ab 14 Jahren, die auch Auskunft über das Fernsehverhalten aller anderen Haushaltsmitglieder erteilten. Die hieraus gewonnenen Angaben über das Sehverhalten wurden mit den vom jeweiligen Metergerät ermittelten Informationen abgeglichen. Die Auswertung der Daten erfolgte in einem komplexen Verfahren.

Die Koinzidenz des ICC 2014 zwischen Paneldaten und externer Befragung beträgt 91,3 Prozent. Vergleicht man diesen Wert mit früheren ICCs, so stimmt er sehr gut überein und hat sich tendenziell sogar etwas verbessert. Die Qualität des Panels ist also im Hinblick auf die An- und Abmeldung am Messgerät seit 1997 weitestgehend konstant geblieben. Soziodemografische Unterschiede sind kaum zu erkennen, und auch eine vergleichsweise lange Panelzugehörigkeit (mehr als sechs Jahre) führt zu keinen Ermüdungserscheinungen. Zugenommen hat nach den aktuellen Daten die parallele Onlinenutzung zum Fernsehen (Second Screen), wobei sich jedoch auch der Fragentext geändert hat, so dass ein (ergänzender) methodischer Effekt nicht ausgeschlossen werden kann. Allerdings hat die Second-Screen-Nutzung offensichtlich einen negativen Einfluss auf das Anmeldeverhalten und damit auf die Koinzidenz, insbesondere bei der parallelen Nutzung von Tablet und Smartphone.

MP 12/2014, S. 582-590



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