Heft 6

Gunnar Roters/Oliver Turecek

Rekordbilanz für Home-Entertainment-Branche

Videomarkt und Videonutzung 2013

Mit einem Gesamtmarktumsatz in Höhe von 1,76 Mrd Euro konnte die deutsche Home- Entertainment-Branche 2013 ihr bisher bestes Ergebnis erzielen. Es beruhte vor allem auf der weiterhin starken Nachfrage nach physischen Produkten, die Online-Verkaufsumsätze stiegen dagegen nur moderat an. Während der DVD-Verkauf mit einem Umsatz von 984 Mio Euro leicht unter dem Vorjahresniveau lag, konnte der Blu-ray-Absatz auf 410 Mio Euro Umsatz gesteigert werden.

Beim Verleihmarkt lag der Anteil digitaler Umsätze nach einem Anstieg um 32 Prozent auf 102 Mio Euro 2013 bei einem Drittel des gesamten Vermietergebnisses von 312 Mio Euro. Diese Onlineumsätze verteilen sich auf die digitalen Abo-Modelle (Subscriptional Video-on-Demand, SVoD) mit einer Zuwachsrate von 55 Prozent und auf die digitalen Einzelabrufe (Transactional Video-on-Demand, TVoD) mit einem Zuwachs von 24 Prozent. Insgesamt wird sowohl dem digitalen Verleih als auch dem digitalen Verkauf von Bewegtbildinhalten großes Wachstumspotenzial zugeschrieben.

Der laufende Umstrukturierungsprozess des Videomarktes betrifft vor allem den Verleihbereich mit weiteren Schließungen von klassischen Videotheken und deutlichem Umsatzrückgang. Das stärkste Wachstum auf dem deutschen Bewegtbildmarkt verzeichnet Video-on-Demand (VoD): Auf allen Plattformen steigt die Nachfrage, die Grenzen zwischen linearen und nonlinearen Angeboten verschwimmen allerdings immer mehr. Das Angebot ist mit mehreren tausend Web-TV- und VoD-Angeboten zudem stark fragmentiert und in seiner Vielfalt kaum noch zu überblicken. Neue Videodienste – wie Netflix aus den USA – drängen auch auf den deutschen Markt und versprechen sich vom Internetstreaming von Filmen sowie eigenen Produktionen Erfolg auch in Europa.

Bei der zeitverzögerten und zeitversetzten Nutzung von Fernsehinhalten zeigte sich eine Präferenz des Publikums für das Krimigenre, vor allem für Produktionen der „Tatort“-Reihe.

MP 6/2014, S. 339-346



Zurück zur Übersicht