Heft 7-8

Katrin Busemann/Florian Tippelt

Second Screen: Parallelnutzung von Fernsehen und Internet

Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2014

Die Parallelnutzung von Fernsehen und Internet wird in der Branche unter dem Stichwort „Second Screen“ diskutiert, was recht anschaulich ein Szenario beschreibt, in dem parallel zum Fernseher ein zweiter Bildschirm zum Einsatz kommt. Dies eröffnet für die Fernsehsender die Chance, die Bindung an Fernsehinhalte und Markenwelten zu erhöhen. Die ARD/ZDF-Onlinestudie 2014 hat untersucht, inwieweit Tätigkeiten parallel zum Fernsehen nachgegangen wird.

Insgesamt nutzen 45 Prozent der Gesamtbevölkerung bzw. 57 Prozent der Onliner ab 14 Jahren zumindest selten parallel zum Fernsehen das Internet – oder sehen parallel zum Internet fern (täglich: 15 % der Onliner). Fernsehbezogen gehen zumindest selten 34 Prozent der Onliner ins Netz, Jüngere zu 47 Prozent. Am häufigsten wird etwas zum Thema der Sendung im Internet recherchiert, am zweithäufigsten unterhält man sich in der Onlinecommunity über das Gesehene. Seltener wird online mit Machern, Gästen oder Experten diskutiert oder zu einem Thema abgestimmt. Ebenfalls selten werden spezielle Zusatzapps der Sender zum Programm genutzt. 29 Prozent der Onliner geben an, Fernsehen und Internet heute häufiger parallel zu nutzen als noch vor zwei Jahren (14- bis 29-Jährige: 48 %). 5 Prozent tun es seltener (Jüngere: 7 %), bei nahezu einem Viertel hat sich das Nutzungsverhalten nach eigener Einschätzung nicht geändert (Jüngere: 18 %).

Großereignisse wie der „European Song Contest“ oder die Fußball-Weltmeisterschaft haben gezeigt, dass sich die fernsehbezogene Second-Screen- Nutzung steigender Beliebtheit erfreut. Entscheidend für das Nutzungspotenzial des Second Screen ist dabei immer auch die Attraktivität des Inhalts auf dem First Screen. Zudem ist es in hohem Maße von Sendungsart und Genre abhängig, ob und wenn ja, welche Second-Screen-Anbindung sinnvoll ist.

MP 8/2014, S. 408-416



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